Politik

Interview mit italienischem Sender Assad schließt raschen Machtwechsel aus

Syriens Machthaber Baschar al-Assad gibt dem italienischen Sender Rai ein Interview.

Syriens Machthaber Baschar al-Assad gibt dem italienischen Sender Rai ein Interview.

(Foto: dpa)

Nach der Wiener Konferenz wächst im Westen die Hoffnung auf einen Friedensprozess in Syrien. Offen scheint vor allem die Zukunft Präsident Assads. In einem Interview tritt dieser den Forderungen nach einer schnellen politischen Lösung entschieden entgegen.

Syriens Präsident Baschar al-Assad ist Hoffnungen des Westens auf einen raschen Machtübergang in dem bürgerkriegsversehrten Land entgegengetreten. Der Prozess könne erst starten, wenn die Aufständischen zurückgedrängt würden, sagte Assad dem italienischen Fernsehsender Rai.

"Politisch ist nichts zu erreichen, solange die Terroristen viele Gegenden in Syrien übernehmen. Wenn wir danach sprechen, sind anderthalb oder zwei Jahre genug für jeden Übergang." US-Außenminister John Kerry hatte in Paris gesagt, es sei vorstellbar, "dass wir nur noch Wochen von der Möglichkeit eines großen Umbruchs in Syrien entfernt sind".

Assad: Westen trägt Schuld

Er bezog sich dabei auf den bei der Syrien-Konferenz am Wochenende ausgehandelten Friedens-Fahrplan. Der lässt allerdings das Schicksal Assads offen. Der Westen sieht ihn als Hauptverantwortlichen für den Bürgerkrieg, dem in viereinhalb Jahren eine Viertelmillion Menschen zum Opfer gefallen sind.

Der Machthaber aus Damaskus machte für das Aufkommen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in seinem Land den Westen verantwortlich. Die Miliz habe "keinen natürlichen Inkubator, keinen sozialen Inkubator innerhalb Syriens", sagte er in dem Interview.

Die Ausbildung der Dschihadisten für die Anschläge in Paris auf syrischem Boden sei "durch die Unterstützung der Türken, der Saudis, der Katarer und natürlich der Politik des Westens" möglich geworden.

Quelle: ntv.de, jgu/AFP

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