Will Syrien die "Bombe"? Assad soll an neuer Nuklearanlage bauen
10.01.2015, 07:16 Uhr
Plant Präsident Assad, hier bei einem Truppenbesuch, den Bau einer syrischen Atombombe?
(Foto: picture alliance / dpa)
In der Grenzregion zum Libanon soll laut einem Medienbericht das syrische Assad-Regime den Bau einer unterirdischen Nuklearanlage vorantreiben. Sie soll die Entwicklung einer Atombombe ermöglichen. Es wäre nicht der erste Versuch des Regimes in diese Richtung.
Die syrische Regierung baut einem Magazinbericht zufolge eine geheime unterirdische Atomanlage. Sie sei zur Entwicklung von Kernwaffen geeignet und entstehe nahe dem Ort Al-Kusair in einer unzugänglichen Bergregion, berichtete "Der Spiegel" vorab. Die tief in Stollen errichtete Anlage mit Anschluss an die Stromversorgung und ein Gewässer liege etwa zwei Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt, hieß es. Die Kleinstadt Al-Kusair war im Sommer 2013 Schauplatz eines heftigen Kampfes zwischen Auständischen auf der einen und syrischen Truppen sowie der libanesischen Hisbollah auf der anderen Seite.
Das Magazin berief sich auf Dokumente, Satellitenaufnahmen und abgehörte Gespräche, die ihm aus Geheimdienstkreisen zugänglich gemacht worden seien. Westliche Experten vermuten dem Bericht zufolge, dass es sich bei dem Projekt mit dem Codenamen "Zamzam" um einen Reaktor oder eine Anreicherungsanlage handeln könnte. An dem Bau seien Experten aus dem Iran und Nordkorea beteiligt. Bewacht werde die Anlage von der libanesischen Hisbollah-Miliz.
Die syrische Regierung habe 8000 Brennstäbe aus einem früheren Atomprojekt in die neue Anlage überführen lassen, hieß es weiter. Israel hatte 2007 den "Al-Kibar"-Atomkomplex in der syrischen Wüste bei einem Luftangriff zerstört.
Quelle: ntv.de, kst/rts/AFP