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Zum Schutz von Weidetieren Auch Özdemir will Abschuss von Wölfen erleichtern

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"Ich will, dass Schafe, Ziegen und Rinder auch weiterhin möglichst sicher auf unseren Weiden stehen können", sagte Özdemir.

"Ich will, dass Schafe, Ziegen und Rinder auch weiterhin möglichst sicher auf unseren Weiden stehen können", sagte Özdemir.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mit einer wachsenden Wolfspopulation kommt es immer öfter zu Begegnungen der Raubtiere mit Weidetieren, die nicht selten blutig enden. Nach Umweltministerin Lemke spricht sich nun auch Agrarminister Özdemir für einen schnelleren Abschuss der Wölfe aus.

Auch Bundesagrarminister Cem Özdemir will dafür sorgen, dass Wölfe schneller erlegt werden können, wenn Weidetiere in Gefahr sind. "Es muss künftig leichter möglich sein, einzelne Wölfe und auch ganze Rudel zu entnehmen, die Herdenschutzmaßnahmen überwinden und Tiere töten", sagte der Grünen-Politiker.

Bislang seien solche Abschüsse leider an uneinheitlichen Auslegungen der gesetzlichen Vorgaben gescheitert. Das gehöre abgestellt, nötig sei Klarheit, so Özdemir. Er unterstütze Umweltministerin Steffi Lemke von den Grünen bei einer Initiative, sich mit den Ländern für eine vereinfachte Anwendung der geltenden Regeln einzusetzen.

"Ich will, dass Schafe, Ziegen und Rinder auch weiterhin möglichst sicher auf unseren Weiden stehen können", sagte der Agrarminister. Wölfe bereiten Tierhaltern in manchen Regionen immer größere Probleme. "Wir können die Landwirte damit nicht alleine lassen, sie verdienen unsere Solidarität und unsere Unterstützung", so Özdemir.

"Tragödie für jeden Weidetierhalter"

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Steffi Lemke will Ende September konkrete Vorschläge vorlegen. Laut ihrem Ministerium sind Abschüsse von Wölfen, die mehrfach zumutbare Schutzmaßnahmen für Herden wie Zäune überwunden haben, allerdings auch jetzt schon möglich. Die Genehmigung und der Weg dorthin seien aber zu bürokratisch, sagte ein Sprecher. Das solle jetzt geändert werden. "Wenn Dutzende Schafe gerissen werden und verendet auf der Weide liegen, dann ist das eine Tragödie für jeden Weidetierhalter und eine ganz große Belastung für die Betroffenen. Daher brauchen sie mehr Unterstützung und Sicherheit", betonte Lemke.

Zuvor hatte sich die FDP in der Ampel-Koalition für weitgehende Regelungen zum Schutz von Weidetieren vor Wölfen ausgesprochen. Im Koalitionsvertrag haben SPD, Grüne und FDP vereinbart, das Zusammenleben von Weidetieren, Mensch und Wolf so gut zu gestalten, "dass trotz noch steigender Wolfspopulation möglichst wenige Konflikte auftreten". So sollen überarbeitete Monitoringstandards die Zahl der Wölfe realitätsgetreu abbilden und den Ländern ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglichen.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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