Aufmarsch gegen IS-Milizen Bagdad kündigt Offensive an
30.10.2014, 00:28 Uhr
Ein Zentrum der irakischen Wirtschaft: Die Raffinerieanlagen bei Baidschi, hier in einer Archivaufnahme aus dem Jahr 2009.
(Foto: REUTERS)
Tief im irakischen Hinterland entsteht eine weitere Front im Kampf gegen die fanatischen Dschihadisten. Ein Armeegeneral will mit seinen Soldaten eine strategisch bedeutsame Stadt am Tigris zurückerobern. Die Schlacht um Baidschi soll bald schon beginnen.
Die irakische Armee bereitet nach eigenen Angaben die Erstürmung der strategisch wichtigen Stadt Baidschi vor, die sich seit Juni in der Gewalt der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) befindet. Baidschi liegt an der Fernstraße 1 zwischen Tikrit und Mossul rund 180 Kilometer nördlich von Bagdad nahe der wichtigsten Erdölraffinerie des Landes.
Es seien Truppen nahe Baidschi zusammengezogen worden, um die Stadt unter Kontrolle zu bringen, erklärte Armeegeneral Abdelwahab al-Saadi, der in der Provinz Salaheddin das Kommando über die irakischen Streitkräfte führt.
Die Rückeroberung der Stadt würde es erleichtern, die Raffinerie zu sichern, die seit Monaten von der Armee gegen wiederholte Angriffe der Dschihadisten verteidigt wird. Die umfangreichen Anlagen zur Verarbeitung von Rohöl zu petrochemischen Produkten wie Benzin, Diesel oder Schmieröl liegt im Norden der Stadt auf dem Westufer des Tigris. Im Umfeld des strategisch bedeutsamen Raffineriekomplexes befinden sich auch verschiedene Militäreinrichtungen aus der Hussein-Ära.
Baidischi ist die nächstgrößte Ansiedlung. Ein Brigadegeneral sagte, die Stadt werde von den IS-Milizen als Umschlagpunkt für Nachschub aus Syrien benutzt. Demnach sind an der geplanten Offensive zur Rückeroberung von Baidschi neben der Armee auch Milizen und Stammeskämpfer beteiligt. Die IS-Milizen kontrollieren seit dem Sommer weite Landesteile im Irak und in Syrien.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP