Nach Attacke auf Microsoft Botschaft Chinas bestreitet Hackingvorwurf
20.07.2021, 08:32 Uhr
US-Außenminister Blinken wirft China vor, ein Netzwerk "krimineller Auftragshacker" zu unterhalten.
(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)
Nach den deutlichen Worten von US-Außenminister Blinken in Richtung China wegen des unterstellten Hackerangriffs auf Microsoft reagiert nun die chinesische Botschaft in Australien. Sie spricht von "bösartiger Verleumdung" und wirft ihrerseits den USA vor, Weltmeister der Cyberangriffe zu sein.
China hat die Vorwürfe eines groß angelegten Hackerangriffs auf das Softwareunternehmen Microsoft scharf zurückgewiesen. Die chinesische Botschaft im neuseeländischen Wellington verurteilte die Anschuldigungen als "völlig unbegründet und unverantwortlich" und sprach von "bösartiger Verleumdung". Auch die chinesische Botschaft im australischen Canberra wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die US-Regierung als "Weltmeister der bösartigen Cyberangriffe".
Die beiden Botschaften waren die ersten chinesischen Behörden, die auf die von den USA und mehreren Verbündeten erhobenen Vorwürfe vom Montag reagierten. Die US-Regierung hatte China für den Cyberangriff auf den E-Mail-Server Microsoft Exchange im März verantwortlich gemacht. US-Außenminister Antony Blinken warf dem chinesischen Staatssicherheitsministerium vor, ein Netzwerk von "kriminellen Auftragshackern" zu unterhalten.
Hunderte Ransomware-Angriffe in diesem Jahr
Cyberattacken gegen US-Ziele wurden in der Vergangenheit oftmals russischen Akteuren zugeschrieben. In diesem Jahr gab es bereits eine Reihe von Ransomware-Angriffen, die Hunderte Firmen trafen. Besonders schwerwiegend waren die Angriffe auf eine große US-Pipeline sowie zuletzt die Software-Firma Kaseya. Bei Angriffen mit Ransomware sperren oder verschlüsseln Hacker die Computersysteme ihrer Opfer, um von den Nutzern Geld für die Freigabe ihrer Daten zu erpressen.
Die Dimension des Angriffs auf den Microsoft Exchange Server ist derweil unklar. Weltweit könne es mehr als 250.000 Opfer geben, schrieb das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eine informierte Person. Dem Finanzdienst Bloomberg sagte ein mit den Ermittlungen vertrauter ehemaliger US-Beamter, man wisse von mindestens 60.000 betroffenen E-Mail-Servern.
Quelle: ntv.de, als/AFP