Politik

Vor Trauerfeier in Ferguson Browns Vater bittet um Ruhe

Wünschen sich eine würdevolle Trauerfeier: Michael Browns Eltern Lewsley McSpadden und Michael Brown Senior sowie Bürgerrechtler Al Sharpton (v.l.n.r.).

Wünschen sich eine würdevolle Trauerfeier: Michael Browns Eltern Lewsley McSpadden und Michael Brown Senior sowie Bürgerrechtler Al Sharpton (v.l.n.r.).

(Foto: AP)

Zur Trauerfeier für den erschossenen schwarzen Jugendlichen Michael Brown erwartet die US-Kleinstadt Ferguson tausende Gäste, unter anderem aus dem Weißen Haus. Browns Vater wünscht sich für den Tag nur eines: Einen würdevollen Abschied von seinem Sohn.

Der Vater des erschossenen US-Teenagers Michael Brown hat vor der geplanten Trauerfeier zur Ruhe aufgerufen. Er forderte die Bevölkerung in der Kleinstadt Ferguson im Bundesstaat Missouri auf, Proteste zu unterlassen, berichtete der Nachrichtensender CNN. "Bitte, bitte, schweigt für einen Tag, damit ich, damit wir unseren Sohn zu Grabe tragen können. Das ist alles, was ich von Euch will", sagte Michael Brown Senior.

Der unbewaffnete schwarze Teenager war am 9. August in dem Vorort von St. Louis von einem weißen Polizisten erschossen worden. Der Tod des 18-Jährigen hatte eine Serie gewaltsamer Proteste ausgelöst. Es gibt immer noch täglich Demonstrationen, die inzwischen aber meist friedlich bleiben.

Für die Trauerfeier in einer Baptistenkirche werden mehr als 5000 Menschen erwartet. Die Feier soll um 10 Uhr Ortszeit (17 Uhr MESZ) beginnen. Der schwarze Bürgerrechtler Al Sharpton wird zu den Trauernden sprechen. Auch er bat am Sonntag um einen friedlichen Ablauf. "Wir wollen nicht, dass morgen irgendetwas passiert, das den Namen von Michael Brown entehrt", sagte Sharpton. "Morgen geht es nicht um unsere Wut."

Obama schickt Delegation

Auch US-Präsident Barack Obama schickt eine Delegation zur Trauerfeier. Eines der drei Delegationsmitglieder hatte die High School mit der Mutter des getöteten Teenagers besucht. Brown soll noch am selben Tag auf einem Friedhof in St. Louis County beigesetzt werden.

Eine Grand Jury prüft derzeit, ob gegen den Todesschützen Anklage erhoben werden soll. Die Bundesbehörden ermitteln ebenfalls. Zuletzt fand in St. Louis eine Unterstützungskundgebung für den Schützen statt. Bislang wurden nach Angaben der Veranstalter für den Polizisten mehr als 400.000 Dollar (rund 300.000 Euro) an Spenden gesammelt, berichtete CNN.

Quelle: ntv.de, cri/AFP/dpa

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