Konsequenz aus "Puma"-Pannen Bundeswehrverband fordert Fokus auf das Heer
19.12.2022, 02:32 Uhr
Bundeswehrsoldaten bei einer Übung in der Colbitz-Letzlinger Heide.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Nach dem Totalausfall von 18 "Puma"-Schützenpanzern während einer Übung schlägt der Bundeswehrverband Alarm. Deutschland müsse den Rüstungsprojekten Priorität einräumen, fordert Verbandschef Wüstner. Denn "für Abschreckung und Verteidigung braucht es Kräfte, die im Streitfall siegen".
Der Bundeswehrverband hat nach der Pannenserie beim Schützenpanzer "Puma" einen stärkeren Fokus auf die Landstreitkräfte gefordert. "Wir brauchen endlich wieder Landstreitkräfte für die Landes- und Bündnisverteidigung, die ihren Namen verdienen, denn für Abschreckung und Verteidigung braucht es Kräfte, die im Streitfall siegen", sagte der Vorsitzende André Wüstner den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das gelinge nur mit Waffensystemen, die unter allen Bedingungen einsatzbereit blieben. Daher müsse das Verteidigungsministerium die Landstreitkräfte in den Fokus nehmen.
"In der Vergangenheit lag aufgrund der Unterfinanzierung des Verteidigungshaushaltes kein Schwerpunkt auf den Rüstungsprojekten des Heeres", sagte Wüstner. Dies räche sich nun. Der Schützenpanzer "Puma" war bei Übungen der Bundeswehr für die Beteiligung an der NATO-Eingreiftruppe VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) im nächsten Jahr komplett ausgefallen. Bei einem Training mit 18 Gefechtsfahrzeugen sei die Einsatzbereitschaft binnen einiger Tage auf null gesunken, berichtete der "Spiegel". Vor allem die Elektronik der Hightech-Panzer ist dem Bericht zufolge anfällig.
Der von zahlreichen technischen Problemen geplagte Schützenpanzer "Puma" war erst im vergangenen Jahr für gefechtstauglich erklärt worden. Das von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der Rheinmetall Landsysteme GmbH (RLS) entwickelte und produzierte Gefechtsfahrzeug hatte zuvor schon als "Pannenpanzer" Schlagzeilen gemacht. Der Puma löst den älteren Schützenpanzer Marder ab, der inzwischen mehrfach modernisiert wurde und in der Bundeswehr weiterhin im Einsatz ist.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa