Konservative setzen sich durch CDU kippt Oberschulen-Modell
10.11.2011, 15:21 UhrEigentlich wollte die CDU Abschied nehmen vom dreigliedrigen Schulsystem mitsamt der Hauptschule. Doch vor allem aus den konservativen Landesverbänden hagelt es Kritik. Nun rudert die Partei zurück und will sich auf dem Bundesparteitag nächste Woche ausdrücklich zum dreigliedrigen Schulsystem bekennen. Wer allerdings doch die "Oberschule" will, dem sei das zugestanden.
Nach massiver Kritik von der Basis will die CDU nun doch an den Hauptschulen in Deutschland festhalten. Für den Parteitag kommende Woche in Leipzig ist eine neue Fassung des Bildungsantrags vorgesehen. Darin schwächt die Partei ihre Forderung nach flächendeckender Einführung der Oberschule ab und bekennt sich zu Haupt- und Realschulen.
Nachdem die CDU-Bundespartei jahrelang das dreigliedrige System aus Haupt-, Realschule und Gymnasium verfochten hatte, hatte die Parteiführung im Sommer die Abkehr von der Hauptschule beschlossen. In dem damals verabschiedeten Papier hieß es unter anderem: "Deshalb treten wir für eine Reduzierung der Schulformen und die Einführung des Zwei-Wege-Modells in allen Ländern ein: Gymnasium und Oberschule." Das Konzept war von einer parteiinternen Bildungskommission unter Leitung unter anderem von Bundesforschungsministerin Annette Schavan erarbeitet worden. Daraufhin hagelte es Kritik vor allem aus konservativeren Landesverbänden wie Hessen und Baden-Württemberg.
In der Formulierung der Antragskommission heißt es jetzt, dass "eine Reihe von Bundesländern attraktive Schulformen" entwickeln, "in denen die Bildungsgänge von Haupt- und Realschulen unter einem Dach angeboten werden". Der Begriff "Oberschule" kommt nur noch als "Beispiel" einer wünschenswerten einheitlichen Bezeichnung solcher Schulformen vor.
Die Delegierten sollen in Leipzig einen umfassenden Antrag zur "Bildungsrepublik Deutschland" beschließen, der Aspekte vom Lernen in der Kita bis zur Weiterbildung im Alter umfasst. Ursprünglich sollte sich der Parteitag am Montag und Dienstag hauptsächlich mit dem Thema Bildung befassen. Inzwischen sind aber auch die Themen Euro-Krise und Mindestlohn hinzugekommen.
Quelle: ntv.de, AFP