Politik

"Er kennt unsere Sorgen" Cameron gratuliert Juncker

In Würde verloren: David Cameron.

In Würde verloren: David Cameron.

(Foto: AP)

Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Diese Weisheit scheint sich nun auch im Fall des durch die Briten abgelehnten EU-Kommissionschefs Juncker zu bestätigen. Dabei hatte der britische Premier Juncker noch unlängst als "die falsche Person" bezeichnet.

Der britische Premierminister David Cameron hat dem designierten EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker, dessen Nominierung er verhindern wollte, zu dessen neuem Posten gratuliert. In einem Telefonat mit dem Premierminister habe Juncker zugesagt, den Sorgen Großbritanniens hinsichtlich der Entwicklung der Europäischen Union Rechnung zu tragen, teilte ein Sprecher Camerons in London mit. Juncker habe in dem Telefonat auch seine Bereitschaft bekundet, gemeinsam auf mehr Wettbewerbsfähigkeit der EU hinzuwirken. Er kenne unsere Sorgen und strebe eine "faire Lösung" für Großbritannien an.

Der ehemalige luxemburgische Regierungschef war am Freitag beim EU-Gipfel in Brüssel gegen heftigen Widerstand Großbritanniens als EU-Kommissionschef nominiert worden. Der 59-jährige Juncker muss nun noch die Zustimmung des Europaparlaments erhalten, was jedoch als sicher gilt. Cameron hatte erklärt, Juncker sei "die falsche Person" für den Posten und werde Europa nicht voranbringen.

Der Premierminister steht innenpolitisch unter massivem Druck von EU-Gegnern. Er hat seinen Landsleuten versprochen, bei einem Wahlsieg seiner konservativen Tories 2017 ein Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU abzuhalten. Bis dahin will Cameron die Stellung des Königreichs in der EU von Grund auf neu verhandeln. Bundeskanzlerin Angela Merkel signalisierte, Großbritannien bei der politischen Ausrichtung der EU für die kommenden Jahre entgegenzukommen.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP

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