Völlerei ist auch verboten Chinas KP-Mitglieder dürfen nicht mehr golfen
22.10.2015, 15:52 Uhr
Für Parteimitglieder verboten: Golfen in Zhangjiajie im Nordwesten des Landes.
(Foto: REUTERS)
Im Kampf gegen die Korruption erweitert Chinas Kommunistische Partei ihren Verbotskatalog. Mitgliedern sind nun auch "unangemessene sexuelle Beziehungen" und Golf offiziell untersagt.
Chinas Kommunistische Partei hat die Benimm-Regeln für Mitglieder verschärft. Sie dürfen beispielsweise künftig weder Golf spielen noch "verschwenderisch" essen, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die Verbote sind Teil einer Anti-Korruptionskampagne, die Präsident Xi Jinping vor drei Jahren nach seinem Amtsantritt ins Leben gerufen hat.
Vergangenes Jahr wurden nach Angaben Xinhuas 50.000 Ermittlungsverfahren wegen Korruption eingeleitet und 20.000 Beamte bestraft. Die neuen Regeln ergänzen den bestehenden Verhaltenskodex mit seinen 53 Verboten und gelten für alle 88 Millionen Parteimitglieder. Diese müssen nun "öffentliche und private Interessen trennen" sowie "selbstlos arbeiten", heißt es. Sie werden außerdem aufgefordert, "Einfachheit" anzustreben und "Extravaganzen" zu vermeiden.
Die neuen Regeln verpflichten die Mitglieder, keine "innerparteiliche Cliquen" zu bilden. Zudem ist ihnen untersagt, ihren politischen Einfluss zum Nutzen ihrer Familie einzusetzen. Auch "unangemessene sexuelle Beziehungen" sollen künftig bestraft werden.
Airline streicht Golf-Kurse
Unterdessen haben chinesische Behörden nach eigenen Angaben zahlreiche Korruptionsfälle in der Luftfahrtbranche aufgedeckt. Hochrangige Manager von Flugzeugherstellern und Airlines der Volksrepublik hätten auf Firmenkosten Privatreisen unternommen und Golf gespielt, teilte die Anti-Korruptionsbehörde mit. Die Verdächtigen sollen auch Schmiergelder von Zulieferfirmen angenommen haben. Vertreter der Branchenaufsicht seien ebenfalls bestechlich gewesen.
Seit Präsident Xi die Kampagne gegen die weit verbreitete Korruption gestartet hat, nehmen die zuständigen Behörden nach und nach diverse Wirtschaftszweige ins Visier. In der Luftfahrtindustrie sind jetzt der Flugzeugbauer Comac sowie die Fluggesellschaften China Eastern Airlines und Air China an der Reihe.
Die Führungen von Comac und China Eastern hätten Fehlverhalten eingeräumt und Besserung gelobt, erklärte die zuständige Kontrollbehörde. Zuvor war bereits China Southern Airlines der Korruption bezichtigt worden. Das Unternehmen schloss daraufhin ausländische Bankkonten, ging gegen bestechliche Manager vor und bietet Vertretern von Großkunden keine kostenlosen Golf-Kurse mehr an.
Quelle: ntv.de, jga/rts