Politik

Gewalt in türkischer PKK-Hochburg Cizre von der Außenwelt abgeschnitten

Seitdem der Waffenstillstand zwischen PKK und türkischer Regierung Ende Juli beendet wurde, eskaliert die Gewalt.

Seitdem der Waffenstillstand zwischen PKK und türkischer Regierung Ende Juli beendet wurde, eskaliert die Gewalt.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der türkischen Stadt Cizre liefern sich Sicherheitskräfte und Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK schwere Gefechte. Niemand werde in die Stadt herein- oder aus ihr herausgelassen.

Die südosttürkische Stadt Cizre ist nach Angaben von Menschenrechtlern von der Außenwelt abgeschnitten. Die Einwohner hätten keinen Zugang zu Telefon, Internet und Elektrizität gehabt, bestätigte Emirhan Ulusal vom Menschenrechtsverein IHD entsprechende Medienberichte. Niemand werde in die Stadt herein- oder aus ihr herausgelassen.

Die Zeitung "Cumhuriyet" hatte am Samstag unter Berufung auf die Bürgermeisterin Leyla Imret berichtet, in der Stadt lieferten sich Sicherheitskräfte und Anhänger der kurdischen Arbeiterpartei PKK schwere Gefechte. Dabei seien mindestens zwei Menschen getötet worden.

Berichte über die Stürmung der Stadt durch die türkische Armee wurden zunächst nicht bestätigt. Am Freitag wurde nach IHD-Angaben eine Ausgangssperre verhängt. Cizre gilt als PKK-Hochburg. Die PKK liefert sich im Südosten der Türkei seit Wochen Gefechte mit Sicherheitskräften. Teile der Region wurden zu militärischen Sicherheitszonen erklärt.

Seitdem der Waffenstillstand zwischen PKK und türkischer Regierung Ende Juli beendet wurde, eskaliert die Gewalt in der Türkei. Die PKK verübt zudem fast täglich tödliche Anschläge auf Polizisten und Soldaten. Die Armee wiederum fliegt Luftangriffe auf Stellungen der Organisation im Nordirak und der Türkei.

Niederländische Journalistin festgenommen

Derweil wurden im Südosten der Türkei eine niederländische Journalistin und mehrere Aktivisten festgenommen. Sie werde im Bezirk Yüksekova festgehalten, teilte die Journalistin Frederike Geerdink via Twitter mit. Sie sei mit einer Gruppe von Aktivisten unterwegs gewesen. Die Hintergründe waren zunächst unklar. 

Geerdink lebt und arbeitet im kurdisch geprägten Südosten der Türkei. Im Januar wurde sie schon einmal wegen des Vorwurfs der Terror-Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK festgenommen und im April freigesprochen.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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