Gesamte Staatsspitze nimmt teil Corona-Gedenkfeier für 18. April geplant
06.02.2021, 07:49 Uhr
Unter den Gästen der Veranstaltung sollen auch Hinterbliebene von Corona-Opfern sein.
(Foto: picture alliance / Rupert Oberhäuser)
Das Ziel sei, inne zu halten, sagt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über das zentrale Gedenken an die Corona-Toten. Doch die Planungen für die im April geplante Veranstaltung gestalten sich schwierig. Immerhin ist die Pandemie längst nicht vorbei. Indes bereitet ihm die Jugend besondere Sorge.
Die von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angekündigte zentrale Gedenkfeier für die Toten der Corona-Pandemie soll am 18. April stattfinden. Steinmeier sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post", neben Hinterbliebenen der Toten solle die gesamte Staatsspitze an der Gedenkfeier teilnehmen. Das Ziel sei, als Gesellschaft innezuhalten, den Hinterbliebenen eine Stimme zu geben und in Würde Abschied von den Toten zu nehmen.
"Wegen Corona kann leider nur eine begrenzte Anzahl von Teilnehmern dabei sein, und viele Planungen bleiben unsicher", sagte Steinmeier, der eine Live-Übertragung der Gedenkfeier ankündigte. Der Bundespräsident hatte im Januar bereits die Aktion "Lichtfenster" initiiert, bei der die Menschen im Gedenken an die Corona-Toten eine Kerze ins Fenster stellen sollen. "Über dieses stille Symbol hinaus brauchen wir eine angemessene Form des öffentlichen Gedenkens", sagte Steinmeier.
Steinmeier sprach sich zudem dafür aus, bei Lockerungen des Corona-Lockdowns zuerst an Kitas und Schulen zu denken. "Die Grundrechte einzuschränken, ist keine Kleinigkeit, und ihre Ausübung wiederherzustellen, ist die Pflicht der Politik, sobald die Infektionslage das zulässt", sagte Steinmeier. "Dabei halte ich den Zugang zu Kitas und Schulen für besonders bedeutsam."
"Folgen werden uns lange begleiten"
Nötig sei es, nun auch die Folgen der Pandemie stärker in den Blick zu nehmen. "Corona trifft alle, aber eben nicht alle gleich", sagte Steinmeier. "Das Virus werden wir besiegen, aber die sozialen und wirtschaftlichen Folgen werden uns lange begleiten. Darüber spreche ich zurzeit mit den Sozialpartnern. Und das bleibt Aufgabe künftiger Politik: wirtschaftliche Stärke wiederzugewinnen und soziale Balance zu wahren."
Steinmeier rief dazu auf, der Jugend "eine Zukunft nach Corona" zu eröffnen. "In der Pandemie nehmen wir aus guten Gründen Rücksicht auf die Älteren, aber nach der Pandemie müssen wir uns als Gesellschaft den Jüngeren besonders verpflichtet fühlen", sagte Steinmeier. "Die Jugend ist eigentlich eine Zeit des Aufbruchs, aber in der Pandemie ist das Leben ungeheuer eng geworden."
Quelle: ntv.de, jug/AFP