Gefahr herabfallender Trümmer Dänemark sperrt Meerenge wegen defekten Raketenwerfers
04.04.2024, 16:56 Uhr Artikel anhören
Die Warnung betrifft ein Gebiet südwestlich der Stadt Korsor, etwa vier Kilometer südlich der Brücke über den Großen Belt.
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Der Große Belt ist eine der am meisten genutzten Schifffahrtsstraßen der Welt. Die Hälfte des Schiffsverkehrs zwischen der Ostsee und dem Kattegat wird darüber abgewickelt. Nun darf er nicht mehr passiert werden. Grund ist ein Raketenwerfer, der während eines Tests aktiviert wurde.
Nach Angaben des dänischen Militärs hat die Störung eines Raketenwerfers auf einem Marineschiff zur Sperrung des Luftraums und der Schifffahrtswege in einer wichtigen Meerenge vor der dänischen Küste geführt. Es bestehe Gefahr durch herabfallende Raketentrümmer, teilte die dänische Seeschifffahrtsbehörde mit.
"Schiffe werden gebeten, die Gegend nicht zu durchqueren und notfalls zu ankern", so die Behörde. Die Meerenge des Großen Belts ist der wichtigste Seezugang zur Ostsee. In dem Gebiet wurde im März eine Marineübung begonnen, die am Freitag zu Ende gehen soll.
Ob die Warnung der Behörde in Zusammenhang mit dem Manöver stand, ist bislang nicht klar. An Bord der Fregatte "Niels Juel" sei der Raketenwerfer aktiviert worden und könne derzeit nicht abgestellt werden, teilte das dänische Verteidigungsministerium mit. In einer Erklärung schrieb das dänische Militär, das Problem mit der Rakete sei "während eines obligatorischen Tests aufgetreten, bei dem der Raketenwerfer aktiviert ist und nicht deaktiviert werden kann".
Rakete enthält 150 Kilogramm Sprengstoff
"Solange der Raketenwerfer nicht deaktiviert ist, besteht das Risiko, dass die Rakete abgefeuert wird und einige Kilometer weit weg fliegt", so das Militär weiter.
Der Große Belt ist eine Schifffahrtsstraße, die zwischen den dänischen Inseln Fünen und Seeland verläuft. Sie gehört zu den am meisten genutzten der Welt, etwa die Hälfte des Schiffsverkehres zwischen der Ostsee und dem Kattegat - der Verbindung zur Nordsee - geht durch den Großen Belt. Hier verlaufen auch die Fährlinien zwischen Kiel und Oslo beziehungsweise Göteborg.
Die Warnung betraf ein Gebiet südwestlich der Stadt Korsor, etwa vier Kilometer südlich der Brücke über dem Großen Belt. Die Brücke blieb nach Angaben ihres Betreibers für den Verkehr geöffnet. Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass die Rakete 150 Kilogramm Sprengstoff enthielt, aber nicht scharf war und beim Aufprall auf das Meer nicht detonieren würde.
Quelle: ntv.de, lve/rts