Liveticker zu Anschlag auf Berliner Weihnachtsmarkt +++ Das geschah am 21. Dezember 2016 +++
21.12.2016, 17:27 UhrÜber die folgenden Ereignisse können Sie sich hier informieren.
+++ 21:55 Polizeigewerkschaft fordert bessere Ausstattung +++
Die Gewerkschaft der Polizei fordert nach dem Anschlag in Berlin eine bessere personelle und materielle Ausstattung. Für besondere Lagen sei die Polizei zwar mit Sofortverstärkungskräften, Hundertschaften und Spezialeinheiten gut gewappnet. "Aber im darauffolgenden Tagesgeschäft führt das zu Überlastung der Kollegen", kritisiert Jörg Radek, stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, gegenüber "FAZ.net".
+++ 21:35 Bericht: SEK stürmt zwei Wohnungen+++
Wie die "Welt" aus Ermittlerkreisen erfuhr, hat ein Spezialeinsatzkommando (SEK) vor einer Stunde zeitgleich zwei Wohnungen in Berlin gestürmt. Unter ihnen eine in der Großbeerenstrasse. Dabei soll ein Mann überwältigt worden sein. Es handele sich aber nicht um den Gesuchten Anis Amri, vermutet wurde er dort allerdings schon. Ein ranghoher Beamte sagte der Zeitung: Der Gesuchte sei "über alle Berge".
+++ 21:15 Tatverdächtiger soll vier Jahre in Italien im Gefängnis gesessen haben +++
Der Tatverdächtige Anis Amir soll einem Medienbericht zufolge Tunesien bereits vor sieben Jahren verlassen haben. Der aus einer ländlichen Gegend stammende Nordafrikaner habe vor seiner Einreise nach Deutschland vier Jahre in einem italienischen Gefängnis verbracht, berichtet der tunesische Radiosender Mosaique unter Berufung auf den Vater des Mannes und auf Sicherheitskreise. In Italien soll er eine Schule angezündet haben. Nach Deutschland sei er vor einem Jahr gekommen.
+++ 20:57 Amris Geschwister glauben nicht an seine Schuld +++
Die Geschwister von Anis Amri können nicht glauben, dass ihr Bruder für die Tat verantwortlich sein soll. "Als ich das Foto meines Bruders in den Medien gesehen habe, habe ich meinen Augen nicht getraut", sagte der Bruder Abdelkader Amri der Nachrichtenagentur AFP in Tunesien. "Ich kann nicht glauben, dass er das Verbrechen begangen hat."
Abdelkader Amri sagte weiter, falls sich wider Erwarten doch herausstellen sollte, dass sein 24-jähriger Bruder für den Anschlag verantwortlich sei, verdiene er "jede Strafe". "Wir lehnen den Terrorismus und die Terroristen ab", sagte der Bruder - "und wir haben keine Verbindung mit den Terroristen". "Wir haben nie den Eindruck gehabt, dass etwas nicht stimmte", sagte die Schwester Najoua zu AFP. "Er hat über Facebook mit uns Kontakt aufgenommen, immer lächelte er und war fröhlich."
+++ 20:42 Donald Trump verurteilt Anschlag +++
Der künftige US-Präsident Donald Trump verurteilt den Anschlag als einen "Angriff gegen die Menschlichkeit". So etwas müsse gestoppt werden.
+++ 20:30 Familie hatte keinen permanenten Kontakt mit Anis Amri +++
Tunesische Ermittler haben nach einem Medienbericht die Familie des mutmaßlichen Attentäters von Berlin verhört. Eine Anti-Terror-Einheit sei vor dem Haus der Familie in der nordöstlichen Provinz Kairouan vorgefahren, berichtete die tunesische Zeitung Al-Chourouk unter Verweis ihren eigenen regionalen Korrespondenten.
Die Familie habe den Beamten gesagt, dass sie keinen steten Kontakt mit Anis Amri gehabt habe, seitdem er das Haus während der arabischen Aufstände Ende 2010 verlassen habe. Chourouk zufolge lebt die Familie in ärmlichen Verhältnissen. Kairouan gilt als Salafistenhochburg.
+++ 20:12 Hertha und Darmstadt 98 spielen mit Trauerflor +++
Hertha und Darmstadt 98 bestreiten das Spiel im Olympiastadion mit Trauerflor. Zudem gab es vor dem Anpfiff wie in den anderen Bundesliga-Stadien eine Gedenkminute für die Opfer geben. "Es wird für jeden Zuschauer sichtbar sein, dass Hertha BSC seine Anteilnahme zum Ausdruck bringt", hatte wie Manager Michael Preetz erklärt.
Der Verein reagierte mit einer umfangreichen Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen für das Heimspiel auf den Anschlag am Montagabend. Eine Absage der Partie aber war kein Thema.
+++ 20:02 Frankreich verstärkt Kontrollen an Grenze zu Deutschland +++
Frankreich verstärkt seine Kontrollen an der Grenze zu Deutschland. Allein im Elsass an der Grenze zu Baden-Württemburg sollen dem Regionalsender "France Bleu Alsace" zufolge insgesamt 200 zusätzliche Polizisten und Soldaten eingesetzt werden. Auch im Departement Moselle, das an das Saarland und Rheinland-Pfalz grenzt, soll die Personalstärke erhöht werden. Dies ermögliche über mehrere Monate hinweg mehr fixe und mobile Kontrollpunkte sowie die Einrichtung von neuen Kontrollen im Landesinnern, sagte der zuständige Präfekt in Erstein, wie die Regionalzeitung "Dernières Nouvelles d'Alsace" berichtete.
Der französische Innenminister hatte die Präfekturen zuvor dazu aufgefordert, die Kontrollen an den deutsch-französischen Grenzen schnell zu verstärken, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Außerdem sollten die Risiken für Orte, die an Silvester stark besucht werden, neu bewertet werden, um Sicherheitsmaßnahmen anzupassen.
+++ 19:45 Erhöhte Sicherheitsvorkehrungen vor Spiel der Fußball-Bundesliga +++
Die Polizei in Berlin hat die Sicherheitsvorkehrungen vor dem Spiel der Fußball-Bundesliga von Hertha BSC gegen Darmstadt 98 merklich erhöht. Die Beamten waren auf dem Stadiongelände deutlich präsenter als bei früheren Spielen. Vor den Eingangstoren standen etliche Mannschaftswagen, mehrere Kräfte waren mit Maschinenpistolen ausgestattet. Sperrgitter wurden außerhalb des Stadions aufgestellt, die Zuschauer kamen über Gassen ins Stadion-Innere.
Die Einlasskontrollen waren gründlicher und zeitintensiver als sonst. Über die Anzahl der eingesetzten Beamten gab die Polizei keine Auskunft. "Wir werden uns zu unseren Sondermaßnahmen nicht äußern", sagte eine Polizeisprecherin vor dem Spiel.
+++ 19:24 Berliner Justiz observierte Amri von März bis September +++
Die Berliner Justiz hat den zur Fahndung ausgeschriebenen Tunesier Anis Amri von März bis September observieren lassen. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Bei den Ermittlungen sei es um Informationen gegangen, wonach Amri einen Einbruch plane, um sich dabei Mittel für den Kauf automatischer Waffen zu beschaffen - "möglicherweise, um damit später mit noch zu gewinnenden Mittätern einen Anschlag zu begehen". Der Verdacht habe sich aber nicht erhärtet.
+++ 19:05 Hunderte Menschen protestieren in Berlin +++
Mehrere hundert Menschen haben nahe dem Ort des Berliner Terroranschlags gegen einen Aufzug der NPD protestiert. Sie trugen rote Herzen und Plakate mit der Aufschrift "Keine Nazis, nirgends. Keine Islamisten, nirgends". Die rechtsextreme Partei hatte zuvor ebenfalls in der Nähe des Breitscheidplatzes zu einer Demonstration unter dem Motto "Grenzen dicht machen" aufgerufen, zu der rund 50 Menschen kamen.
"Wir lassen nicht zu, dass geistige Brandstifter den entsetzlichen Anschlag für ihre Hetze und ihren Hass instrumentalisieren", sagte der grüne Bundestagsabgeordnete Özcan Mutlu, der zur Gegenkundgebung aufgerufen hatte. Im Regierungsviertel folgten zudem mehrere Dutzend Menschen am Abend einem Aufruf zu einer Demonstration für "Mehr Sicherheit für Deutschland", zu dem unter anderem AfD-Mitglieder eingeladen hatten.
+++ 18:54 Von Notz: IS-Verantwortung für Anschlag nicht sicher +++
Trotz der Bekenner-Botschaft des IS ist nach Einschätzung von Experten weiter unklar, ob die islamistische Terrormiliz tatsächlich hinter dem Anschlag von Berlin steckt. "Dafür gibt es Anhaltspunkte, aber sicher ist das nicht", sagte der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz nach einer Sitzung des Bundestags-Innenausschusses, bei dem Spitzenvertreter der Sicherheitsbehörden die Fragen der Parlamentarier beantwortet hatten. Von Notz sagte, das IS-Bekenntnis werde zwar als authentisch bewertet, aber es gebe Zweifel, weil darin kein Täterwissen enthalten sei. Das IS-Sprachrohr Amak hatte im Internet verkündet, ein IS-Kämpfer sei für den Angriff auf einen Berliner Weihnachtsmarkt verantwortlich.
+++ 18:38 Berliner Generalstaatsanwaltschaft kündigt Mitteilung an +++
Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft hat eine Mitteilung zu dem tunesischen Tatverdächtigen des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt angekündigt. "Es geht um die Person, über die Herr Jäger gesprochen hat", sagte eine Sprecherin. Die Informationen sollten noch am Mittwochabend veröffentlicht werden, der Zeitpunkt stand laut Sprecherin noch nicht fest.
Hinweise an:
- das Bundeskriminalamt unter der Rufnummer 0800 0130 110
- oder unter 0611 55 13101
- oder jede andere Polizeidienststelle
- oder an info@bka.de
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger hatte in Düsseldorf erklärt, gegen den Tunesier sei bereits wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt worden. Das Landeskriminalamt NRW habe ein entsprechendes Verfahren gegen den Mann initiiert, die Ermittlungen dazu seien in Berlin geführt worden, so der Innenminister. In Berlin habe der Verdächtige seit Februar 2016 seinen Lebensmittelpunkt gehabt und sei zuletzt nur kurz in Nordrhein-Westfalen gewesen.
+++ 18:26 Zwei Todesopfer stammen aus Brandenburg +++
Unter den Todesopfern des Anschlags in Berlin befinden sich nach bisherigen Erkenntnissen auch zwei Personen aus Brandenburg. Es handele sich um einen 32 Jahre alten Mann aus Brandenburg an der Havel und um eine 53-jährige Frau aus dem Landkreis Dahme-Spreewald, teilte das Innenministerium in Potsdam mit. Ministerpräsident Dietmar Woidke hat erschüttert auf den Tod von zwei Bürgern reagiert. "Die brutale Attacke hat auch zwei Menschen aus Brandenburg das Leben gekostet. Es ist furchtbar, zwei Landeskinder bei einem Terroranschlag verloren zu haben. Meine große Anteilnahme gilt ihren Angehörigen. Mit den Gedanken bin ich bei ihnen", sagte Woidke in Potsdam. Einem Mann aus dem Land Brandenburg, der bei dem Anschlag verletzt worden war, wünschte der Ministerpräsident eine rasche Genesung. Woidke weiter: "Mein Beileid gilt aber auch den Menschen in Deutschland und Polen und anderer Nationen, die bei dem heimtückischen Angriff ihnen nahestehende Personen verloren haben".
+++ 18:14 Tunesische Polizei befragt Amris Familie +++
Die tunesische Polizei hat die Familie des im Zusammenhang mit dem Berliner Anschlag gesuchten Anis Amri befragt. Die Befragung sei von Ermittlern einer Anti-Terror-Einheit vorgenommen worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Sicherheitskreisen in Tunesien.
+++ 18:06 Öffentliche Fahndung nach Anis Amri +++
+++ 17:47 Tatverdächtiger öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben +++
Nach dem Lastwagen-Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz sucht das Bundeskriminalamt öffentlich nach dem Verdächtigen. Im Auftrag des Generalbundesanwalts wurde der 24-jährige Tunesier Anis Amri zur öffentlichen Fahndung ausgeschrieben, teilte die Karlsruher Behörde mit. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Beschuldigten führen, ist demnach eine Belohnung von bis zu 100.000 Euro ausgesetzt.
+++ 17:34 Berliner zeigen ihren Trotz im Internet +++
Für viele Berliner ist nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz klar: Wir lassen uns unser Berliner Lebensgefühl nicht kaputt machen. Exemplarisch dafür steht der Facebook-Post des Journalisten Philipp Michaelis, der bisher fast 10.000 Mal geteilt wurde. "Passt mal auf, ihr Radikal-Spinner: Das hier ist Berlin. WIR sind Berlin. Wir fahren S-Bahn in der Rush Hour. Wir raunzen, wenn man freundlich zu uns ist", heißt es zu Beginn des Posts. Um dann trotzig zu schließen: "Manche von uns sind Türken. Oder Russen. Oder Amerikaner. Pakistani, ja!!! Oder sogar Baden-Württemberger. Angst vor Euch?! Dream on, Pussies! Ihr könnt uns mal!" Mehr als 30.000 Menschen haben bisher darauf reagiert, mehr als 1400 kommentierten den Post.
Auch das Video von Rayk Anders ("Armes Deutschland") findet viel Zustimmung. Darin hat der Journalist eine deutliche Botschaft an den Täter: "Berlin ist die Stadt der Freiheit. Der Inbegriff von Freiheit. Und deine feige Attacke hat nichts daran geändert." Auf Youtube haben es fast 26.000 Menschen gesehen.
+++ 17:17 Zwölf Schwerverletzte liegen noch im Krankenhaus +++
Nach dem Anschlag in Berlin werden derzeit noch zwölf schwerverletzte Patienten in Krankenhäusern behandelt. Wie die Berliner Gesundheitsverwaltung erklärte, erhöhte sich die Zahl der Todesopfer nicht weiter und liegt ebenfalls bei zwölf. Noch immer seien aber mehrere Patienten in kritischer Verfassung. Dagegen könnten immer mehr leichter Verletzte die Krankenhäuser verlassen. Am Montagabend waren den Angaben zufolge insgesamt 52 Verletzte in 22 Berliner Krankenhäuser eingeliefert worden. Drei Patienten erlagen in der Nacht zum Dienstag ihren schweren Verletzungen.
+++ 17:09 Wendt: "Die Menschen sind zu Recht empört" +++
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hat bei n-tv eine politische Diskussion gefordert, in der es darum geht, "wie wir mit Menschen umgehen, von denen wir wissen, dass sie gefährlich sind, die ihre Identitäten wechseln, die bei Straftaten auffallen, die untertauchen und dann auch mal wieder auftauchen." Für Sorgen aus der Bevölkerung zeigte er Verständnis: "Die Menschen sind zu Recht empört und verunsichert darüber, dass solche Menschen hier bei uns rumlaufen können, immer wieder Identitäten wechseln können und offensichtlich der Rechtsstaat ihrer nicht Herr wird." Zugleich verwies Wendt auf die begrenzten personellen Möglichkeiten der Polizei: "Es wäre aber auch personell völlig unvorstellbar, alle sogenannten Gefährder rund um die Uhr mit Polizei beobachten zu wollen."
+++ 16:45 "Charlie Hebdo" titelt mit Anschlag von Berlin +++
Die deutsche Ausgabe des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" macht ihr neues Heft mit dem Berliner Terroranschlag auf. Auf der vorab verbreiteten Titelseite ist ein Lebkuchenhaus zu sehen, aus dem mehrere Gewehrläufe ragen. "Sie werden unsere Art zu leben nicht verändern", lautet der Text zum Bild des Zeichners Foolz.
"Charlie Hebdo" hatte Anfang des Monats seine erste deutsche Ausgabe auf den Markt gebracht. Sie erscheint wöchentlich und hat wie die französische 16 Seiten. Das Magazin erlangte traurige Berühmtheit, als vor knapp zwei Jahren zwei Islamisten einen Anschlag auf die Redaktion begingen und zwölf Menschen ermordeten, darunter mehrere bekannte Zeichner.
+++ 16:32 Berlin errichtet Betonsperren +++
In Berlin werden nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche an vielen Orten Betonsperren als zusätzliche Sicherung aufgebaut. Der Weihnachtsmarkt am Potsdamer Platz wurde mit rund einem Dutzend Betonblöcken eingegrenzt. Polizisten liefen verstärkt Streife. Auch am Brandenburger Tor, wo Deutschlands größte Silvesterfeier unter freiem Himmel geplant ist, sollen Poller aufgestellt werden, wie eine Polizeisprecherin sagte. Das sei ein zusätzlicher Schutz für die Menschen. Verhindert werden soll, dass Attentäter mit schweren Fahrzeugen eine Menschenmenge erfassen und töten.
+++ 16:20 Steinmeier bewegt von Anteilnahme +++
Nach dem Anschlag auf den Weihnachtmarkt in Berlin hat Deutschland laut Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier "vielfältige Zeichen der Solidarität" aus aller Welt bekommen. Deutschland könne sich darauf verlassen, nicht allein dazustehen, sagte Steinmeier bei einem Gedenken an die Opfer des Anschlags an der Berliner Gedächtniskirche, zu der er mit seinem italienischen Amtskollegen Angelino Alfano gekommen war.
Er sei sich mit Alfano einig gewesen, das Leben in Freiheit nicht zerstören zu lassen, sagte Steinmeier. "Durch wen auch immer." Alfano sagte, die Feinde der Freiheit wollten mit Angst unsere Art zu leben zerstören. "Der Kampf gegen den Terror ist auch Kampf für die Freiheit."
+++ 16:04 Tatverdächtiger reiste über Freiburg ein +++
Der neue Tatverdächtige soll im Juli 2015 über Freiburg nach Deutschland eingereist sein. "Er war dann nach Baden-Württemberg auch in Berlin und in Nordrhein-Westfalen", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger. Demnach ist dieser "hochmobil" gewesen. "Seit Februar 2016 hatte er seinen Lebensmittelpunkt überwiegend in Berlin, zuletzt war er nur kurz in NRW", sagte Jäger weiter.
+++ 15:58 Jäger: Tunesische Papiere kamen erst heute an +++
Die für die Abschiebung des gesuchten Tatverdächtigen wichtigen tunesischen Ausweispapiere sind nach Angaben von NRW-Innenminister Ralf Jäger erst zwei Tage nach dem fatalen Berliner Anschlag bei den deutschen Behörden eingetroffen. "Der Mann konnte nicht abgeschoben werden, weil er keine gültigen Ausweispapiere hatte", so Jäger. Tunesien habe zunächst bestritten, dass es sich bei dem Mann um einen Tunesier handele.
+++ 15:53 Jäger: Ermittlungen wegen staatsgefährdender Straftat +++
Gegen den Tatverdächtigen im Zusammenhang mit dem Anschlag in Berlin hat das Landeskriminalamt NRW ein Verfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat initiiert, wie NRW-Innenminister Ralf Jäger sagte. Die Ermittlungen dazu seien in Berlin geführt worden.
+++ 15:47 Fehlende Papiere verhinderten Abschiebung von Tatverdächtigem +++
Der neue Tatverdächtige habe nicht abgeschoben werden können, "weil er keine gültigen Ausweispapiere bei sich hatte", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger. Tunesien hat demnach bestritten, dass es sich bei dem Mann um einen Tunesier handele.
+++ 15:41 Tatverdächtiger sollte abgeschoben werden +++
Der neue Tatverdächtige im Zusammenhang mit dem Anschlag in Berlin hat im Juli 2016 bereits in Ravensburg in Abschiebehaft gesessen. Das teilte der Innenminister Nordrhein-Westfalens, Ralf Jäger, mit.
+++ 15:20 Einsatz in NRW verzögert sich wegen Schreibfehler +++
Die großangelegte Polizeiaktion im Raum Emmerich in Nordrhein-Westfalen verzögert sich wegen Schreibfehlern in den Beschlüssen. Das berichtet die "Welt". Aufgrund der Schreibfehler hätten die Beschlüsse keine Gültigkeit. Berichten zufolge war eine Asylunterkunft in Emmerich die letzte bekannte Adresse des gesuchten Tunesiers.
+++ 15:01 Terrorabwehrzentrum befasste sich im November mit A. +++
Die Deutsche Presseagentur berichtet, Anis A. sei im November Gegenstand einer Sitzung des gemeinsamen Terrorabwehrzentrums von Bund und Ländern gewesen. Spätestens seit diesem Termin ist der Verdächtige also auf höchster Ebene der deutschen Sicherheitsarchitektur bekannt.
+++ 14:48 Polizei beginnt Einsatz in NRW +++
Nach Informationen der "Rheinischen Post" hat im Raum Emmerich in Nordrhein-Westfalen ein großer Polizeieinsatz begonnen. Es seien 150 Polizisten im Einsatz. Berichten zufolge war eine Asylunterkunft in Emmerich die letzte bekannte Adresse des gesuchten Tunesiers.
+++ 14:40 De Maizière bestätigt: "Es gibt einen neuen Verdächtigen" +++
Innenminister Thomas de Maizière hat bestätigt, dass die Ermittler einem "neuen Verdächtigen" auf der Spur sind. "Dieser Verdächtige ist seit Mitternacht zu einer Fahndung ausgeschrieben", sagte der CDU-Politiker. Er betonte: "Er ist ein Verdächtiger, nicht zwingend der Täter." Kursierende Informationen zu Person und aufenthaltrechtlichem Status des Mannes wollte er mit Verweis auf die Ermittlungen nicht kommentieren.
+++ 14:22 Frankreich verstärkt Grenzkontrollen +++
Als Reaktion auf den Anschlag in Berlin verschärft Frankreich die Grenzkontrollen. Die Behörden sollen "jede nützliche Maßnahme ergreifen, um umgehend die Kontrollen an der französisch-deutschen Grenze zu verstärken", heißt es in einer Mitteilung des Innenministeriums.
+++ 14:11 Berliner und Flüchtlinge singen auf Breitscheidplatz +++
+++ 14:01 Hertha-Spieler besuchen Breitscheidplatz +++
Heute abend spielt der Fußball-Bundesligist Hertha BSC im Berliner Olympiastadion gegen Darmstadt. Am Vormittag besuchte die Mannschaft den Anschlagsort am Breitscheidplatz.
+++ 13:52 Behörden wollten gesuchten Tunesier abschieben +++
Der "Tagesspiegel" berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, der gesuchte Tunesier habe im Sommer 2015 einen Asylantrag in Kleve gestellt. Nachdem dieser abgelehnt worden sei, hätten die Behörden mehrfach vergeblich versucht, ihn abzuschieben. Der "Spiegel berichtet, A. sei im Sommer nach einem Beschluss des Amtsgerichts Ravensburg in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden, um ihn abzuschieben. Ob die Abschiebung durchgeführt wurde und der Mann womöglich später wieder einreiste, sei unklar.
+++ 13:44 Merkel beruft erneut Sicherheitskabinett ein +++
Kanzlerin Merkel hat heute am Vormittag erneut das Sicherheitskabinett einberufen. Es sei, so Sprecher Seibert, erneut um den Stand der Ermittlungen gegangen. Es seien anschließend die Fraktions- und Parteivorsitzenden informiert worden.
+++ 13:32 Polizei nahm A. im August fest - ließ ihn wieder frei +++
Weiter berichten ARD und "Süddeutsche", dass A. im August schon einmal festgenommen worden ist. Dies war in Friedrichshafen, er trug italienische Ausweispapiere mit sich. Er wurde wenig später aber wieder freigelassen.
+++ 13:20 Gesuchter fragte Polizeispitzel offenbar nach Waffe +++
Der Rechercheverbund der ARD mit der "Süddeutschen Zeitung" zufolge soll der gesuchte Tunesier einen Mann, der als Quelle der Polizei in Nordrhein-Westfalen geführt wird, nach einer Schusswaffe gefragt haben. Zudem soll die Telekommunikation des Verdächtigen überwacht worden sei. Im Dezember konnte A. jedoch untertauchen.
+++ 13:09 Tunesier soll Kontakt zu Abu Walaa gehabt haben +++
"Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR berichten, der Gesuchte nutzte insgesamt acht verschiedene Indentitäten. Er sei 2012 nach Italien gereist und 2015 nach Deutschland gekommen. Im April 2016 habe er Asyl beantragt. Er habe sich in NRW und Berlin aufgehalten und Kontakte zum Netzwerk des Islamisten Abu Walaa gehabt haben. Abu Walaa wurde kürzlich verhaftet und galt als "Nummer 1 des IS in Deutschland".
+++ 12:49 Hacker attackieren BKA-Hinweisportal +++
Auf das Hinweisportal des Bundeskriminalamts hat es einen Hackerangriff gegeben. Unter bka-hinweisportal.de waren Zeugen aufgerufen, Fotos und Video vom Anschlag auf dem Breitscheidplatz hochzuladen. Nach Angaben der Funke-Mediengruppe sei die Seite am Dienstag zwischen 17 und 19:30 Uhr nicht erreichbar gewesen, eine Sprecherin habe dies bestätigt. Grund sei eine sogenannte DDoS-Attacke gewesen, am Abend funktionierte wieder alles. DDoS-Attacken funktionieren so: Hacker überlasten ein Portal durch massenhafte Anfragen, dadurch bricht es zusammen.
+++ 12:41 Innenminister von NRW beraumt Pressekonferenz an +++
Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger, lädt zu einem Pressestatement ein - "aus aktuellem Anlass", heißt es in der Mitteilung. Der Termin ist heute um 15:30 Uhr. Das passt zu Informationen der dpa, nach denen Maßnahmen in NRW unmittelbar bevorstünden.
+++ 12:06 Weihnachtsmarkt auf Breitscheidplatz öffnet wieder +++
Der Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz, auf den am Montagabend das Attentat verübt worden ist, öffnet am Donnerstag wieder. Das sagte eine Sprecherin des Schaustellerverbands Berlin der dpa.
+++ 11:51 Polizei sucht nach diesem Mann +++
Wir zeigen dieses Foto derzeit noch verpixelt. Sobald der Gesuchte zur öffentlichen Fahndung ausgeschrieben ist, werden wir das Bild komplett zeigen.
+++ 11:32 Tunesier nutzt offenbar mehrere Identitäten +++
Der gesuchte Tunesier nutzte laut "Berliner Zeitung" zwei Identitäten. So sei das Dokument auf den Namen Ahmed A., geboren in Skendira, ausgestellt. Er werde jedoch auch als Anis A., geboren in Tataouine, geführt. Er habe auch schon angegeben, 1995 in Alexandria geboren worden zu sein und Mohammed H. zu heißen. Laut dem Blatt ist er wegen Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung polizeibekannt. Die Polizisten seien angehalten, vorsichtig zu sein.
+++ 11:23 Ermittler wollen in NRW zugreifen +++
In Nordrhein-Westfalen stehen laut Deutscher Presseagentur nun "Maßnahmen unmittelbar bevor". Offenbar verfolgen die Ermittler hier eine heiße Spur des Gesuchten. Laut "Allgemeiner Zeitung" ist die Duldung des Gesuchten im Landkreis Kleve in NRW ausgestellt worden.
+++ 11:10 Gesuchter ist offenbar Tunesier +++
Der "Spiegel" berichtet, das gefundene Ausweisdokument weise den Gesuchten als Tunesier aus. Er heiße Anis A. und sei 1992 in Tataouine geboren. Die Ermittler hätten eine Öffentlichkeitsfahndung beim Generalbundesanwalt beantragt. Um 13 Uhr soll es eine Pressekonferenz des BKA geben.
Dies deckt sich mit RTL-Informationen. Demnach ist A. am 22.12.1992 geboren.
Die "Bild"-Zeitung berichtet, der Tunesier sei den Behörden als Gefährder bekannt. Laut dem Blatt ist der Mann nur 21 Jahre alt.
Die "Allgemeine Zeitung" berichtet, der Mann heiße Ahmed A.
Es gibt also noch eine Reihe von Ungereimtheiten, die sich sicher bald aufklären werden.
+++ 11:04 Ermittler finden offenbar Duldung eines Verdächtigen +++
Die Informationen des "Report München" passen zu dem, was die dpa verbreitet: Demnach hätten der Hessische Rundfunk und die Mainzer "Allgemeine Zeitung" erfahren, dass die Duldung mit den Personalien eines Mannes im Fußraum des Lkw gefunden worden sei. Nach dieser Person werde nun nicht öffentlich gefahndet.
+++ 10:59 Bericht: Neue Spur führt in salafistische Kreise +++
Es gibt laut dem ARD-Politmagazin "Report München" eine neue Spur nach dem Anschlag. Sie soll in salafistische Kreise "im Westen Deutschlands" führen. Darauf soll ein "aufschlussreiches Dokument" hindeuten, das am Tatort gefunden worden ist.
+++ 10:46 Kabinett bringt Sicherheitspaket auf den Weg +++
Im Kabinett wurden heute eine Reihe von Sicherheitsmaßnahmen verabschiedet, die als Reaktion auf den Amoklauf von München, die Terrortaten von Ansbach und Würzburg, auf den Weg gebracht worden sind. Sie haben nun eine traurige neue Begründung. Es geht um eine Ausweitung der Videoüberwachung im öffentlichen Raum, sogenannte Bodycams für Bundespolizisten sowie Lesesysteme für Kennzeichen von Fahrzeugen.
+++ 10:32 Ermittler nehmen Verdächtigen vorübergehend fest +++
Bei der Suche nach dem Attentäter gab es laut RBB am frühen Morgen eine weitere Festnahme. Allerdings mussten die Ermittler den Mann wieder freilassen, er stellte sich als unschuldig heraus.
+++ 10:27 Polizei durchkämmt Krankenhäuser +++
Offensichtlich machen die Ermittler sich nun gezielt in den Krankenhäusern Berlins und Brandenburgs auf die Suche nach dem Attentäter vom Breitscheidplatz. Die Polizei geht davon aus, dass der Täter verletzt ist und will ihn per DNA-Abgleich finden. Laut RBB werden die Hinweise auf den Täter "immer konkreter".
+++ 10:21 Opfer: "Der Schmerz war unerträglich" +++
Bei Twitter berichtet ein weiteres verletztes Opfer des Anschlags von dem Moment, in dem der Lkw auf den Weihnachtsmarkt raste. Der Spanier Iñaki Ellakuria schreibt: "Ein schwarzer Laster ist mit vollem Tempo auf den Weihnachtsmarkt und auf die Buden zu gefahren und hat alles überrollt. Er hat auch meine beiden Beine überfahren." Er habe den Laster in die erste Bude krachen gehört. "Ich drehte mich um und hatte ihn vor meinem verdammten Gesicht." Später hätten sich die Unverletzten auf dem Weihnachtsmarkt hervorragend um ihn gekümmert und ihn mit Decken, Essen und Trinken versorgt. Der Schmerz sei schlimm gewesen. Es gehe ihm jetzt gut dank der Medikamente, die man ihm gegeben habe. "Aber der Schmerz war das Unerträglichste, das ich in meinem ganzen Leben erlebt habe."
Der Baske Ellakuria ist laut spanischen Medien 21 Jahre alt, studiert Wirtschaftswissenschaften und ist mit einem Erasmus-Stipendium in der Hauptstadt.
+++ 10:03 Zwei Zeitungen, zwei Titel: "Angst!" vs. "Fürchtet euch nicht!" +++
In den sozialen Netzwerken ärgern sich heute viele Nutzer über die Titelseite der "Bild"-Zeitung:
Den Gegensatz bildet die "Berliner Morgenpost". Das Blatt gehört seit 2014 nicht mehr zum Springer-Verlag:
+++ 09:55 Köln denkt über Lkw-Fahrverbot nach +++
In Köln denken die Stadtoberen darüber nach, Lkw vorübergehend nicht mehr in die Innenstadt fahren zu lassen. "Ich habe immer die Sorge, dass es Nachahmer gibt", sagte Polizeipräsident Mathies dem "Kölner Stadtanzeiger". Weihnachtsmärkte abzusagen sei aber keine Option.
+++ 09:43 Schmidt-Zitat hat wieder Konjunktur +++
Vor 39 Jahren sagte der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt etwas, das heute viele Menschen wieder aktuell finden. Seine Aussage wird bei Facebook vielfach gepostet und geteilt:
"Sie mögen in diesem Augenblick ein triumphierendes Machtgefühl empfinden. Aber sie sollen sich nicht täuschen. Der Terrorismus hat auf Dauer keine Chance. Denn gegen den Terrorismus steht nicht nur der Wille der staatlichen Organe, gegen den Terrorismus steht der Wille des ganzen Volkes. Dabei müssen wir alle trotz unseres Zornes einen kühlen Kopf behalten."
Das sagte der SPD-Politiker im Oktober 1977. Damals war die Nation geschockt von der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer.
+++ 09:36 Spediteur-Verband: Mehr Sicherheit auf Rastplätzen nötig +++
Nach allem, was man weiß, überwältigte der Attentäter den polnischen Lkw-Fahrer und bemächtigte sich seines Fahrzeugs. Für den Chef des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung ist das Anlass, über Konsequenzen nachzudenken: "Wir brauchen mehr Polizeipräsenz an den von Lastwagen frequentierten Rast- und Parkplätzen", sagte Karlheinz Schmidt der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
+++ 09:24 Breitscheidplatz bleibt vorerst gesperrt +++
Noch immer ist der Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche weiträumig abgesperrt. Die Ermittler sind noch immer dort und sichern Spuren.
+++ 09:19 Gauck besucht Anschlagsopfer in Klinik +++
Im Berliner Virchow-Klinikum, einer Einrichtung der Charité, kündigt sich ein hoher Gast an. Bundespräsident Gauck will um 10:45 Uhr kommen, um Opfer des Anschlags vom Breitscheidplatz zu besuchen.
+++ 09:12 Berlins Regierender Bürgermeister geht Seehofer an +++
Berlins Regierender Bürgermeister Müller geht hart mit CSU-Chef Seehofer ins Gericht. Die Politik müsse jetzt zusammenrücken. "Gerade das, was wir jetzt aus Bayern hören, ist in dieser Situation wirklich unanständig." Es habe auch in Bayern Anschläge gegeben. "Wenn es so einfach wäre, mit zwei, drei Maßnahmen Antworten geben zu können, dann hätte Herr Seehofer es tun können."
+++ 09:05 De Maizière und Maaßen unterrichten Innenausschuss +++
In einer Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestags geht es heute um den Anschlag von Berlin. Geladen sind auch Innenminister de Maizière und Verfassungsschutzpräsident Maaßen. Zudem kommen Generalbundesanwalt Frank, BKA-Chef Münch, der Leiter der Bundespolizei, Romann, sowie Berlins Innensenator Geisel. Los geht es um 12:30 Uhr.
+++ 08:57 Charité: Noch ein Opfer in kritischem Zustand +++
Eines der in der Berliner Charité behandelten Opfer des Anschlags ist noch immer in kritischem Zustand, sagt der stellvertretende Leiter der Kliniken, Joachim Seybold, im ZDF. Bei weiteren drei sehr schwer verletzten Besuchern des Weihnachtsmarktes habe sich der Zustand stabilisiert. Insgesamt seien 13 Patienten aufgenommen worden, acht davon schwer verletzt. Zwei seien auf der Intensivstation gestorben.
+++ 08:45 Berliner Senat will Videoüberwachung nicht ausweiten +++
Bei der Suche nach Konsequenzen aus dem Anschlag vom Breitscheidplatz will der rot-rot-grün geführte Senat nicht auf mehr Videokameras setzen. Das sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop von den Grünen. Es soll mehr Polizeipräsenz geben, unterstützt durch die Bundespolizei. Zudem werden die Beamten perspektivisch besser ausgestattet – etwa mit sogenannten Bodycams, also Kameras, die sie am Körper tragen.
+++ 08:33 Scheuer: "Müssen Sicherheit wiederherstellen" +++
CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer nimmt im ZDF seinen Parteichef Seehofer in Schutz. "Sicherheit ist eines unserer Hauptthemen", argumentiert er. Und: "Wir vergessen immer, dass wir eine Tat in Freiburg hatten, und die Vereitelung eines Anschlags in Salzburg. Wir müssen die Sicherheit wiederherstellen", forderte er. Nötig sei eine starke Staatsgewalt zur Abwehr terroristischer Gefahren. "Darum geht es jetzt, dass wir alles auf den Prüfstand bringen, nachjustieren, verbessern."
+++ 08:22 Flüchtlinge und Berliner singen gemeinsam +++
Heute um 13 Uhr wird es am Berliner Breitscheidplatz eine Aktion mit großer Symbolik geben. Berliner und Flüchtlinge treffen sich hier, um gemeinsam "We are the World" zu singen. Der Song ist 1985 entstanden und war Teil einer Wohltätigkeitsaktion für Afrika.
+++ 08:09 Bouillon: "Wer nicht mitmacht, muss Asylanspruch verlieren" +++
CSU-Chef Seehofer bekommt in seinem Streben nach einer schärferen Asyl- und Flüchtlingspolitik Schützenhilfe des CDU-Innenministers des Saarlands, Klaus Bouillon. Der "Rheinischen Post" sagte der derzeitige Chef der Innenministerkonferenz: "Es gibt bundesweit zahlreiche Flüchtlinge, von denen wir nicht wissen, wo sie herkommen und wie sie heißen - da ist ein Unsicherheitspotenzial drin." Die Identität sei oft gefälscht, die Pässe seien verschwunden und einige Asylbewerber weigerten sich, an der Überprüfung mitzuwirken. "Wer hier einen Asylantrag stellt und an seiner Identitätsfeststellung nicht mitwirkt, muss seinen Anspruch auf Asyl verlieren", forderte Bouillon. Dazu werde er im Januar Vorschläge unterbreiten.
+++ 07:57 Berlins Weihnachtsmärkte öffnen wieder +++
Nach einem Tag der Trauer sollen heute die Weihnachtsmärkte in Berlin wieder öffnen. Gestern sind nahezu alle Märkte dem Aufruf des Senats gefolgt, mit Rücksicht auf Trauernde auf den Betrieb zu verzichten. Eine Ausnahme bildete der Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg. Die Polizei wird nun die Besucher mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen versuchen zu schützen.
+++ 07:43 Seehofer: Geht nicht um "billige Punkte"+++
CSU-Chef Horst Seehofer verteidigt sich gegen Vorwürfe, politisches Kapital aus dem Anschlag zu schlagen. Der "Süddeutschen Zeitung" sagte er: "Ich mache das nicht, um billig auf diesem Ticket Punkte zu sammeln." Seehofer und seine Parteifreunde wollen, dass Kanzlerin Merkel die Flüchtlingspolitik ändert - hin zu schärferen Einreisekontrollen und einer Obergrenze. Auch der Dauerbrenner Bundeswehreinsatz im Inneren ist wieder auf die Agenda gerückt.
+++ 07:19 Zeuge berichtet: "... da brettert der Laster auf uns zu" +++
Der "Tagesspiegel" hat mit einem der Anschlagsopfer gesprochen. René Köchel liegt im Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin-Schöneberg, er arbeitete auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Der 53-Jährige berichtet: "Ich habe gerade Glühwein ausgeschenkt, da brettert der Laster auf uns zu. (...) Ich bin mit einer Kollegin zur Seite gesprungen, da sehe ich die Räder vom Lkw." Der Laster habe seinen Stand zertrümmert. "Ich konnte dann rauskrabbeln, auch die Kollegin." Köchel hat eine Verletzung am Bein davongetragen. Er werde noch eine Weile im Krankenhaus bleiben müssen.
+++ 06:59 Kabinett berät über Sicherheitsgesetze +++
Das Bundeskabinett beschäftigt sich heute mit neuen Sicherheitsgesetzen. Die Pläne von Bundesinnenminister Thomas de Maizière sehen eine verstärkte Videoüberwachung etwa an öffentlichen Orten und in Verkehrsmitteln vor.
+++ 06:49 "NY Times" kritisiert populistische Rechte +++
Nach dem Anschlag in Berlin schreibt die "New York Times" in den USA: "Die populistische Rechte hat keine Zeit darauf verschwendet, Fakten über die Identität des Attentäters von Berlin oder ein Motiv abzuwarten, um Kanzlerin Angela Merkel für ihre menschliche Asylpolitik scharf zu kritisieren und die eigene fremdenfeindliche Agenda zu pushen. Diese gefährliche - wenn auch vorhersehbare - Reaktion spielt direkt in die Hände des Islamischen Staats, der nichts mehr will, als einen Krieg zwischen Christen und Muslimen in Europa zu beginnen."
+++ 06:41 Psychologe: Berliner sollen sich Ängsten stellen +++
Die Berliner sind ihren Ängsten nach dem Anschlag nach Ansicht der Marburger Konfliktforscher Ulrich Wagner nicht wehrlos ausgeliefert. Politik, Behörden und auch jeder einzelne Bürger könnten ihm zufolge einiges tun, um dem sich ausbreitenden Gefühl der Unsicherheit entgegenzuwirken. Sich der "angstauslösenden Situation zu stellen und Weihnachtsmärkte weiter zu besuchen", könne helfen, Ängste in den Griff zu bekommen, sagte er der Agentur dpa.
+++ 06:28 Sicherheitsexperten kritisieren laschen Schutz +++
Sicherheitsexperten kritisieren nach dem Anschlag einen fehlenden Schutz der Besucher. "Die Notwendigkeit umfangreicherer Sicherheitsmaßnahmen war offenbar nicht präsent", heißt es laut "Die Welt" beim Bundesverband der Sicherheitswirtschaft. Das Gefahrenpotenzial sei hierzulande wohl auch deshalb falsch eingeschätzt worden, weil Deutschland bislang von großen Anschlägen verschont geblieben ist. "Es gibt bei öffentlichen Veranstaltungen vielfach keine ausreichenden Konzepte zum Schutz der Besucher", sagte Peter Metz, Chef der Sicherheitsberatung Arga. "Das ist schon seit Jahren ein Problem."
+++ 06:18 Polnische Polizei ermittelt wegen Mordes +++
Auch die polnische Polizei ermittelt nach dem Anschlag: Die Behörden haben einem Bericht des RBB zufolge Ermittlungen wegen Mordes aufgenommen. Dabei geht es vor allem um den 37-jährigen Fahrer des Lkws, der offenbar vom Attentäter erschossen worden ist.
+++ 06:09 Rechte kündigen Mahnwache vor Kanzleramt an +++
Die neurechte Gruppierung Einprozent hat angekündigt, eine Mahnwache für die Opfer des Anschlags vom Breitscheidplatz abhalten zu wollen. Die Aktion soll gemeinsam mit den Identitären und einigen AfD-Politikern - darunter Alexander Gauland und Björn Höcke - am frühen Abend vor dem Kanzleramt in Berlin stattfinden.
+++ 05:33 CSU fordert Bundeswehreinsätze im Inneren +++
Die CSU bekräftigt ihre Forderung nach erweiterten Einsatzmöglichkeiten der Bundeswehr im Inneren. Die Bundeswehr müsse dort ihren Anteil an der Sicherheit für die Bürger übernehmen können, wo sie von ihrer Ausrüstung und Ausbildung her am besten dafür geeignet sei, sagt Florian Hahn, Außen- und Sicherheitsexperte der CSU, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Bundeswehr könne vielfach unterstützend für die Polizei tätig werden. Dies habe auch etwas mit ihrer speziellen Ausrüstung zu tun.
+++ 05:18 Kriminalbeamte rechnen mit schnellem Ermittlungserfolg +++
Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, rechnet mit einem baldigen Ermittlungserfolg. "Ich bin relativ zuversichtlich, dass wir vielleicht schon morgen oder in naher Zukunft einen neuen Tatverdächtigen präsentieren können", sagt Schulz dem ZDF. Es gebe "gute Hinweise". "Viele Dinge können wir in der jetzigen Phase nicht verraten", sagt der Kriminalpolizist. "Aber wir haben sehr viele Ansatzpunkte."
+++ 05:00 Bouillon: "Die Maschinenpistolen sind am Mann" +++
Nach dem Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten kündigt der Vorsitzende der Innenministerkonferenz schärfere Sicherheitsvorkehrungen an. Vor allem die Telefon- und Internetüberwachung von Verdächtigen müsse künftig im Fokus stehen, sagt der saarländische Innenminister Klaus Bouillon der "Passauer Neuen Presse". "Jetzt werden wir in allen Bundesländern die Polizeipräsenz erhöhen und verstärken den Schutz der Weihnachtsmärkte. Es wird mehr Streifen geben. Die Maschinenpistolen sind am Mann. Mit querstehenden Fahrzeugen wollen wir die Zugänge zu den Märkten erschweren", so der CDU-Politiker.
+++ 04:02 Laschet kritisiert Seehofer-Äußerung +++
CDU-Vize Armin Laschet kritisiert den CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer für seine politischen Schlussfolgerungen nach dem Anschlag von Berlin. Es sei nicht die "normale Herangehensweise an Politik", schon vor Ermittlung der Fakten durch die Polizei Schlüsse zu ziehen zu ziehen, sagt er dem ZDF. Der bayerische Ministerpräsident Seehofer hat nur 14 Stunden nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt gesagt: "Wir sind es den Opfern, den Betroffenen und der gesamten Bevölkerung schuldig, dass wir unsere gesamte Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik überdenken und neu justieren." Zu diesem Zeitpunkt gab es Zweifel, ob ein als Verdächtiger in Berlin festgenommene Flüchtling wirklich der Täter war. Wenige Stunden später kam der Mann frei, der tatsächliche Angreifer wurde bislang nicht gefasst.
+++ 03:28 Haseloff: "Wir befinden uns nicht im Krieg" +++
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff warnt nach dem Anschlag von Berlin davor, sich Ängsten hinzugeben. "Ich hoffe, wir behalten in Deutschland die Nerven", sagt der CDU-Politiker der "Mitteldeutschen Zeitung". "Das Thema wird aber sehr stark instrumentalisierbar sein, gerade angesichts der Wahlkämpfe im kommenden Jahr, wie wir in den sozialen Medien erleben können." Die Strategie der Terroristen sei es, solche Ängste zu schüren und die Gesellschaft zu destabilisieren. "Das dürfen wir nicht zulassen. Wir befinden uns nicht im Krieg, das ist etwas vollkommen anderes, und wir lassen uns den Krieg auch nicht von Salafisten in unser Land tragen."
+++ 02:42 De Maiziere: verschärfte Kontrollen zum Jahreswechsel +++
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere kündigt nach dem Anschlag in Berlin in der "Bild" verschärfte Kontrollen zum Jahreswechsel an. "Es wird vor Ort mehr Sicherheitsmaßnahmen geben. Wenn ich sage, dass wir uns unser freiheitliches Leben nicht zerstören lassen dürfen, gilt das auch für das Silvesterfest."
+++ 02:06 31-jährige Italienerin wird vermisst +++
Unter den Opfern des Terroranschlags von Berlin sind wahrscheinlich auch mehrere Ausländer. Nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur Ansa wird eine 31-jährige Frau aus Sulmona in den Abruzzen vermisst, die seit mehreren Jahren in Berlin lebt. Ihr Handy sei am Ort des Anschlags am Breitscheidplatz gefunden worden. Vermisst wird auch eine Frau aus Israel, die am Montagabend mit ihrem Mann auf dem Weihnachtsmarkt war. Der Mann, ebenfalls israelischer Staatsbürger, wurde bei der Attacke schwer verletzt.
+++ 01:04 Zeitung: Polnischer Lkw-Fahrer lebte bei Anschlag noch +++
Der polnische Lkw-Fahrer, der beim Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt auf dem Beifahrersitz saß, hat nach Informationen der "Bild" bis zum Attentat noch gelebt. Das habe die Obduktion ergeben, berichtet die Zeitung. Ein Ermittler habe von einem Kampf gesprochen. Die Rede ist auch von Messerstichen. Nach dem Attentat wurde der Pole tot im Lkw gefunden. Nach dpa-Informationen wurde er mit einer kleinkalibrigen Waffe erschossen. Von ihr fehlt bislang jede Spur.
+++ 00:37 Saarlands Innenminister fordert schärfere Gesetze +++
Der Chef der Innenministerkonferenz, Klaus Bouillon, drängt angesichts des Anschlags in Berlin auf schärfere Gesetze. "Es gibt bundesweit zahlreiche Flüchtlinge, von denen wir nicht wissen, wo sie herkommen und wie sie heißen - da ist ein Unsicherheitspotenzial drin", sagt Saarlands CDU-Ressortchef der "Rheinischen Post". "Wer hier einen Asylantrag stellt und an seiner Identitätsfeststellung nicht mitwirkt, muss seinen Anspruch auf Asyl verlieren." Dazu werde er im Januar Vorschläge unterbreiten, so Bouillon.
+++ 00:09 USA: Bisher keine Hinweise auf IS-Täterschaft +++
Die Terrormiliz Islamischer Staat will für den Anschlag in Berlin verantwortlich sein. US-Behörden haben nach eigenen Angaben aber zu wenige Informationen, um dies tatsächlich zu bestätigen. John Kirby, Pressesprecher des US-Außenministeriums, sagt, es gebe keine direkten Hinweise auf eine Verbindung zu einer Terrororganisation. Dies sei aber auch bei früheren Terrorangriffen schon so gewesen.
+++ 23:41 De Maizière im RTL-Nachtjournal +++
+++ 22:57 De Maizière nimmt Berliner Polizei in Schutz +++
Bundesinnenminister Thomas de Maizière weist Kritik an der Berliner Polizei zurück. "Wir hatten keine Hinweise auf solche gezielten Anschläge", sagt er dem ZDF. "Es gab keinen konkreten Hinweis auf Weihnachtsmärkte." Die Berliner Polizei habe auch in der Krise gut reagiert. Die Festnahme des Flüchtlings als Tatverdächtigen am Montagabend und seine Freilassung am Dienstagabend sei keine Panne, betonte der Minister. Das gebe es auch in anderen Fällen. "Das ist Ermittlung und keine Panne."
+++ 22:19 Müller sorgt sich um "Lebensgefühl der Hauptstadt" +++
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat die die Sorge geäußert, dass das spezielle Lebensgefühl der deutschen Hauptstadt durch die Tat Schaden nehme. "Dieses ungezwungene Zusammenleben ist etwas, das uns ausgemacht hat", sagte der Senatschef in der ARD. Er habe Angst, dass nun etwas passiert sei, das sich nicht mehr gut machen lasse.
Was am 19. Dezember geschah, können Sie hier nachlesen, die Ereignisse vom 20. Dezember finden Sie hier.
Quelle: ntv.de, cri/jog/jug/bad/mli/dpa/AFP