Politik

Einigung im Atomstreit Deal sieht wohl Zugang zu Anlagen vor

Atomkraftwerk Buschehr

Atomkraftwerk Buschehr

(Foto: picture alliance / dpa)

Auf den letzten Metern geht es noch um einige Formulierungen. Ziel ist aber, dass das Atomabkommen mit dem Iran besiegelt wird. Teheran plant bereits Straßenfeste.

Der jahrelange Atomstreit mit dem Iran soll nun endlich mit einer historischen Einigung beendet werden: Im Laufe des Vormittags werde mit dem entscheidenden Treffen der beteiligten sieben Nationen gerechnet, hieß es übereinstimmend aus Delegationskreisen. Nach den Worten eines Diplomaten ging es zuletzt nur noch um letzte Formulierungen in dem voraussichtlich rund 100-seitigen Abkommen.

Insidern zufolge sieht der Entwurf für die Einigung vor, dass die UN-Inspektoren Zugang zu allen verdächtigen Anlagen im Iran haben. Ein einmaliger Besuch auf dem Militärstützpunkt Parchin sei demnach auch erlaubt, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.

Das Abkommen zwischen der 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) und dem Iran soll sicherstellen, dass die Islamische Republik keine Nuklearwaffen bauen, die Atomkraft aber weiterhin zivil nutzen kann. Im Gegenzug sollen Sanktionen und UN-Waffenembargos schrittweise fallen. Eine Einigung würde den seit 13 Jahren schwelenden Atomstreit beenden.

In der Nacht gab es in Wien noch einmal mehrere Verhandlungsrunden in unterschiedlicher Besetzung. Unter anderem kam die 5+1-Gruppe zu einem Koordinierungstreffen zusammen.

Straßenfeste sind geplant

Äußerungen des iranischen Außenministers Mohammed Dschawad Sarif hatten die Hoffnung auf eine Einigung am Dienstag genährt. Sollte die Einigung tatsächlich gelingen, soll das Abkommen dem Vernehmen nach auf dem UN-Gelände in Wien besiegelt werden. Abschließend würde es dann eine Pressekonferenz geben.

Die jüngste Runde der Atomverhandlungen der 5+1-Gruppe mit dem Iran hatte vor mehr als zwei Wochen begonnen. Als strittig galten zuletzt insbesondere Fragen rund um die Aufhebung der Sanktionen und des UN-Waffenembargos gegen den Iran. Die Gespräche im Palais Coburg waren wiederholt verlängert worden. Auch das jüngste gemeinsame Zieldatum - der Montag - hatte wieder nicht gehalten werden können.

"Eine Einigung wäre ein Triumph der Diplomatie mit Gewinnern auf allen Seiten", so Sarif. Geplant ist dann auch eine Rede des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani in Teheran. Im Iran hat das Innenministerium inzwischen grünes Licht für Straßenfeste im Falle einer Einigung gegeben.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts

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