Politik

Reduzierte Ostsee-Fangquoten Deutsche Fischer sollen EU-Geld bekommen

Fischkutter auf der Ostsee dürften ein seltenerer Anblick werden.

Fischkutter auf der Ostsee dürften ein seltenerer Anblick werden.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Fangquoten für Fisch in der Ostsee werden 2020 drastisch gesenkt, das Fangen einiger Arten örtlich de facto verboten. Die bisherigen Hilfsvorschläge der EU gehen an deutschen Fischern meist vorbei. Das soll sich nun ändern.

Die EU-Staaten wollen auch deutschen Ostseefischern Stilllegungsprämien gewähren, wenn die Fangquoten bei Hering und Dorsch deutlich reduziert werden. Die EU-Fischereiminister einigten sich auf eine entsprechende Position, teilte der EU-Rat mit. Um die Regelung in Kraft zu setzen, ist noch eine Einigung mit dem Europaparlament und der EU-Kommission nötig.

Die EU-Fischereiminister hatten im Oktober die Fangquoten für die Ostsee für 2020 festgelegt. Im östlichen Teil gilt damit ab dem kommenden Jahr de facto ein Fangverbot für Dorsch und Hering. In der für deutsche Fischer wichtigen westlichen Ostsee sinkt die Quote für Hering um 65 Prozent und für Dorsch um 60 Prozent. Zudem werden die Schonzeiten für den westlichen Dorsch ausgeweitet.

Die EU-Kommission hatte finanzielle Hilfen für Fischer vorgeschlagen, die ihre Betriebe infolge des Fangverbots für östlichen Dorsch einstellen müssen. Deutsche Betriebe, die hauptsächlich in westlichen Gewässern aktiv sind, hätten davon kaum profitiert.

Nach dem Ratsbeschluss soll es Stilllegungsprämien nur geben, wenn wegen der Fangbeschränkungen Überkapazitäten bei Fischereischiffen entstehen, die auf "östlichen Dorsch, westlichen Dorsch oder westlichen Hering" ausgerichtet sind. Damit seien auch deutsche Fischer einbezogen, hieß es aus dem EU-Rat und von Diplomaten. Dies hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner von der CDU vor dem Treffen gefordert.

Quelle: ntv.de, mra/AFP

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