Politik

Entführt durch Boko Haram Deutsche Geisel ist wieder frei

Abubakar Shekau, der Anführer der Terrorgruppe, hatte in einer Videobotschaft damit gedroht, die deutsche Geisel zu töten.

Abubakar Shekau, der Anführer der Terrorgruppe, hatte in einer Videobotschaft damit gedroht, die deutsche Geisel zu töten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit vergangenem Juli befindet sich ein Deutscher in Geiselhaft der Terrororganisation Boko Haram. Die Terroristen drohen sogar ihn zu töten. Nach sechs Monaten Ungewissheit wird der Mann jetzt von einer Spezialeinheit befreit.

Die kamerunischen Streitkräfte haben einen seit ungefähr sechs Monaten von der islamistischen Terrororganisation Boko Haram als Geisel gehaltenen Deutschen befreit. Der im vergangenen Juli entführte Mann sei bei einem Einsatz einer Spezialeinheit in Sicherheit gebracht worden, teilte Kameruns Staatschef Paul Biya mit. Der Staatschef des westafrikanischen Landes dankte allen, die zur Befreiung beigetragen hätten, insbesondere auch der deutschen Bundesregierung.

Weitere Details blieben zunächst unklar. Der Präsident teilte nicht mit, wo und wie die Geisel befreit wurde. Auch blieb unklar, wo der Deutsche entführt worden war. Im vergangenen Juli wurde jedoch ein deutscher Lehrer im Norden Nigerias von Boko Haram entführt. Er war Leiter eines Berufsbildungszentrums in Gombe im Bundesstaat Adamawa. Der Anführer der Terrorgruppe, Abubakar Shekau, hatte später in einer Videobotschaft gedroht, die Geisel zu töten.

Kamerun hat in dem Gebiet bereits in der Vergangenheit die Befreiung ausländischer Geiseln erreicht. Vergangenen Oktober kamen nach Bemühungen Jaundes zehn seit Mai verschleppte Chinesen frei. Im gleichen Monat hatten Bewaffnete in Nigeria einen deutschen Mitarbeiter der Baufirma Julius Berger entführt. Dieser kam nach rund einer Woche wieder frei. Ob ein Lösegeld gezahlt worden war, blieb unklar. Ein weiterer Deutscher, der für einen Subunternehmer von Berger arbeitete, wurde bei der Entführung jedoch erschossen. Trotz der Sicherheitsrisiken vor allem im Norden des Landes bleibt das ölreiche Nigeria als größte Volkswirtschaft des Kontinents für deutsche Unternehmen interessant.

Boko Haram terrorisiert den Nordosten Nigerias mit Attentaten und Angriffen auf die Zivilbevölkerung. Schätzungen zufolge sind dabei seit 2009 mehr als 15.000 Menschen getötet worden. Die Gruppe will im Nordosten Nigerias und in den angrenzenden Gebieten Kameruns und des Tschad einen sogenannten Gottesstaat mit strikter islamischer Gesetzgebung errichten.

Quelle: ntv.de, lda/dpa

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