Politik

25.000 Euro für jeden Deutscher Schuldenberg wächst

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(Foto: picture alliance / dpa)

Jeder Bundesbürger trägt rein rechnerisch eine öffentliche Schuldenlast von 24.904 Euro - so viel wie noch nie. Zum Jahresende 2010 standen Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung auf dem Kreditmarkt mit 2,035 Billionen Euro in der Kreide. Zum Schuldenzuwachs beim Bund trug maßgeblich die Übertragung von Risikopapieren der Pleitebank Hypo Real Estate bei.

Die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und gesetzlicher Sozialversicherung in Deutschland betrugen Ende 2010 insgesamt 2,036 Billionen Euro. Das entspricht rechnerisch einer Schuldenlast von 24.904 Euro pro Einwohner: So tief in den Miesen steckten die Deutschen noch nie.

Ein Jahr zuvor hatte der Schuldenstand noch bei knapp 1,8 Billionen Euro gelegen, wie das Statistische Bundesamt weiter berichtete. Allerdings seien die Zahlen wegen anderer Berechnungsgrundlagen nur eingeschränkt vergleichbar.

Der größte Anteil der Schulden entfällt auf den Bund mit 16.048 Euro pro Einwohner. Es folgen die Länder mit 7339 Euro, die Kommunen mit 1628 Euro und die Sozialversicherungen mit sieben Euro pro Einwohner.

Ein Vergleich mit Vorjahreswerten ist laut Bundesamt schwierig, da die Berechnungsgrundlagen gemäß neuer Vorgaben der Europäischen Union stark verändert wurden. So wurden erstmals nur staatliche Kredite beim nicht-öffentlichen Bereich erfasst, nicht der staatlichen Ebenen und der Sozialversicherungen untereinander. Dafür wurden erstmals Schulden aller Extrahaushalte einschließlich der Bundesagentur für Arbeit einbezogen sowie neben den Wertpapierschulden auch Kassenkredite berücksichtigt.

Betrachtet man nur die Wertpapierschulden und Kredite des öffentlichen Gesamthaushaltes beim nicht-öffentlichen Bereich, so ergibt sich laut Statistischem Bundesamt Ende 2010 ein Anstieg im Jahresvergleich um 20,3 Prozent. Die Schuldenzunahme beim Bund betrug demnach sogar 25,5 Prozent. Maßgeblich dazu beigetragen habe die Übertragung von Risikopapieren der Pleitebank Hypo Real Estate. Bei den Ländern stieg demnach der Schuldenstand um 13,0 Prozent und bei den Kommunen um 1,9 Prozent. Die Verschuldung der gesetzlichen Sozialversicherung sank um 4,9 Prozent.

Die Schulden von Ländern und Kommunen stiegen von Ende 2009 bis 2010 am stärksten in Nordrhein-Westfalen und zwar um 33,9 Prozent. Hauptursache waren hier Stützungsmaßnahmen für die angeschlagene WestLB. Hohe Anstiege der Wertpapierschulden und Kredite wurden auch für das Saarland (plus 12,3 Prozent) und für Hessen (plus 11,1 Prozent) ermittelt. Rückläufig war der Schuldenstand nur in Sachsen (minus 4,9 Prozent) und in Mecklenburg-Vorpommern (minus 0,9 Prozent).

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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