Politik

Hunderte Soldaten ins Baltikum Deutschland führt Ost-Batallion der Nato

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Die Details sind noch nicht klar, aber die Bundeswehr soll ein neues Nato-Batallion in Osteuropa führen.

(Foto: dpa)

Die Nato verstärkt ihre Präsenz in Osteuropa - und Deutschland übernimmt dabei eine Führungsrolle, wie die Verteidigungsministerin bekanntgibt. Der Einsatzort der Bundeswehr liegt im Baltikum.

Deutschland schickt mehrere hundert Soldaten zur Abschreckung gegen Russland in den Osten der Nato. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen sagte in Brüssel, dass die Bundeswehr eines der vier Nato-Bataillone anführen werde, die im Baltikum und in Polen stationiert werden sollen. Wahrscheinlich werden die deutschen Soldaten nach Litauen entsandt. Von der Leyen wollte sich darauf aber noch nicht festlegen. "Die Details, wo das ist und wie das ausgestaltet ist, die sind noch in der Diskussion", sagte sie zum Auftakt des Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel.

Die Entsendung der Truppen ist Teil eines größeren Nato-Plans, die eigene Präsenz bei den östlichen Verbündeten zu verstärken. Er soll am 8. Juli auf dem Nato-Gipfel in Warschau beschlossen werden. Bereits am Montag war bekannt geworden, dass vier Bataillone in Polen und im Baltikum stationiert werden sollen. Bei ihrem Treffen am Dienstag beschlossen die Minister diesen Plan dann offiziell. Damit werde ein starkes Signal gesandt, dass die Nato zur Verteidigung ihrer Verbündeten gegenüber den anhaltenden Aggressionen Russlands bereit sei, sagte der britische Verteidigungsminister Michael Fallon.

Die Briten schicken Truppen nach Estland und die USA nach Polen. Kanada wird wahrscheinlich ein viertes Bataillon nach Lettland entsenden, was von der Regierung in Ottawa aber bisher nicht offiziell bestätigt wurde. Frankreich beteiligt sich mit einer Kompanie von 250 Soldaten. Zusätzlich will die USA eine Brigade zur Verfügung stellen, die gewöhnlich aus rund 5000 Soldaten besteht.

Die nordöstlichen Mitgliedstaaten der Nato fühlen sich seit der russischen Annexion der Krim vor gut zwei Jahren von ihrem mächtigen Nachbarn bedroht. Die Nato hat bereits mit zusätzlichen Manövern, verstärkter Luftraumüberwachung und dem Aufbau einer schnellen Eingreiftruppe für Krisensituationen reagiert. Die Entsendung der Bataillone mit jeweils etwa 1000 Soldaten soll den Nato-Mitgliedern Estland, Lettland, Litauen und Polen nun zusätzliche Sicherheit geben.

Es wird erwartet, dass sich die Bundeswehr mit mehreren hundert Soldaten beteiligt. Das Verteidigungsministerium legt Wert darauf, dass die Einheiten rotieren. Das bedeutet, dass die Soldaten für mehrere Monate vor Ort bleiben und dann durch andere Soldaten ersetzt werden - so wie es auch bei anderen Auslandseinsätzen der Bundeswehr in Afghanistan oder im Kosovo der Fall ist.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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