Politik

Keine Shoppingtouren mehr EU verbietet Assad-Gattin Einreise

Asma al-Assad galt lange als moderne nahöstliche First Lady. Jetzt will die EU ihr verbieten, zum Shoppen nach Europa zu jetten.

Asma al-Assad galt lange als moderne nahöstliche First Lady. Jetzt will die EU ihr verbieten, zum Shoppen nach Europa zu jetten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die internationale Gemeinschaft nimmt Syrien stärker in die Zange. Die EU will Assads Frau Shoppingtouren nach Europa verbieten, Uno-Diplomaten hoffen nach dem Kompromiss im Sicherheitsrat auf eine Wende. Unbeeindruckt davon fordert US-Senator McCain mal wieder Luftangriffe.

Die EU will die Sanktionen gegen Syrien verschärfen und nimmt dabei die Frau von Staatschef Baschar al-Assad ins Visier. Asma al-Assad sollen Reisen und Einkaufstouren in die Europäische Union untersagt werden, erklärten Diplomaten. Die Sanktionen sollen an diesem Freitag verabschiedet werden.    

Mit ausgesuchter Garderobe kann sich die elegante Asma al-Assad neben jeder europäischen First Lady behaupten.

Mit ausgesuchter Garderobe kann sich die elegante Asma al-Assad neben jeder europäischen First Lady behaupten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die in Großbritannien geborene frühere Investment-Bankerin hatte lange das Image einer westlich inspirierten Präsidenten-Gattin kultiviert. Doch für viele Syrer hat sie sich zu einer Hassfigur entwickelt. Obwohl ihr Mann seine Soldaten seit rund einem Jahr mit aller Härte gegen einen Volksaufstand vorgehen lässt, hält sie ihm die Treue.

Der britische "Guardian" veröffentlichte kürzlich einen mutmaßlichen E-Mail-Verkehr zwischen Baschar und Asma. Danach kauften sie Popmusik und Luxusgüter ein, während Syrien in einen .

Uno-Kompromiss ohne Wirkung   

Die EU hat bereits eine Reihe von Sanktionen gegen die Regierung in Damaskus verabschiedet, darunter eine Blockade der Öl-Ausfuhren. Nach langem Ringen hatte die internationale Gemeinschaft in dieser Woche ein geschlossenes Signal zum Ende der Gewalt gesendet. Im UN-Sicherheitsrat einigten sich die westlichen Mitglieder mit Russland und China auf eine . In der Erklärung werden dem Land "weitere Schritte" angedroht, sollte es den Friedensplan des Sondergesandten Kofi Annan nicht einhalten.

Annans Plan sieht unter anderem eine Einstellung jeglicher bewaffneter Gewalt aller Seiten, den Rückzug der Regierungstruppen aus den Städten, eine von der Uno überwachte Waffenruhe, den Zugang für humanitäre Helfer sowie die Freilassung willkürlich festgenommener Gefangener vor.

Ein Händler verkauft in der Altstadt von Damaskus frischen Granatapfelsaft. Trotz der Anschläge am vergangenen Wochenende geht der Alltag in der Hauptstadt weiter.

Ein Händler verkauft in der Altstadt von Damaskus frischen Granatapfelsaft. Trotz der Anschläge am vergangenen Wochenende geht der Alltag in der Hauptstadt weiter.

(Foto: picture alliance / dpa)

Russland und China, die lange Syriens geleistet hatten, zeigten sich zufrieden mit dem Kompromiss. Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte, die Erklärung des Sicherheitsrats spiegele die "objektive Realität" wider. Das Dokument enthalte weder "ultimative Forderungen" noch treffe es Wertungen darüber, wer die Schuld an der Gewalt trage. China würdigte die Erklärung als Schritt auf dem Weg zu einer politischen Lösung.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon äußerte die Hoffnung, dass die Erklärung des Sicherheitsrats zu Syrien einen "Wendepunkt" in den Bemühungen für eine Beilegung des Konflikts darstellt. Da die Lage vor Ort sich immer weiter verschlechtere, sei eine Lösung "dringender denn je", sagte Ban in Kuala Lumpur.

McCain fordert wieder Luftangriffe

Der einflussreiche US-Senator John McCain hingegen forderte die politischen Verantwortlichen in den USA und Europa in Syrien auf. "Sie verdienen unsere Unterstützung und internationale Unterstützung, um zurückzuschlagen", sagte McCain. Der republikanische Präsidentschaftskandidat des Jahres 2008 forderte dabei "Luftangriffe wie in Libyen", aber keinen Einsatz von Bodentruppen.

McCain hatte bereits Anfang März als erster prominenter US-Politiker einen internationalen Militäreinsatz gegen Assads Truppen sowie die Unterstützung der syrischen Opposition mit Waffenlieferungen verlangt. Im US-Kongress fand er bislang kaum Mitstreiter für seine Position, auch US-Präsident Barack Obama lehnt ein militärisches Eingreifen in Syrien ab.

DRK liefert Hilfsgüter

Während am Mittwoch nach unterschiedlichen Angaben zwischen 20 und 40 Menschen in Syrien ums Leben kamen, trafen in dem Land Hilfsgüter vom Deutschen Roten Kreuz ein. Nach DRK-Angaben soll die Schwesterorganisation, der Syrische Rote Halbmond, die Decken, Hygieneartikel und Küchenutensilien in Homs, Daraa und Damaskus verteilen.

Quelle: ntv.de, rts/AFP/dpa

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