Politik

Impfstoff-Streit geht weiter EVP-Chef Weber attackiert Großbritannien

Großbritannien solle aufhören, die Europäische Union zu belehren, so der Chef der Christdemokraten im Europaparlament, Manfred Weber.

Großbritannien solle aufhören, die Europäische Union zu belehren, so der Chef der Christdemokraten im Europaparlament, Manfred Weber.

(Foto: picture alliance/dpa)

Wer gibt was vom Impfstoff ab, wer behält alles für sich? London und Brüssel werfen sich gegenseitig vor, den Export von Corona-Vakzinen zu blockieren. Nun mischt sich auch EVP-Chef Weber ein. Er fordert die britische Regierung auf, Beweise für ihren Export zu liefern.

Im Impfstoff-Streit zwischen Brüssel und London hat der Fraktionschef der Christdemokraten im Europaparlament, Manfred Weber, den britischen Außenminister Dominic Raab angegriffen. Raab solle aufhören, die Europäische Union zu belehren, schrieb CSU-Vize Weber auf Twitter. Stattdessen solle er offenlegen, wie viel Impfstoff Großbritannien nach Europa und in andere Regionen exportiert habe.

In den vergangenen Monaten seien acht Millionen Impfungen von Biontech/Pfizer nach Großbritannien gegangen. "Wie viele Impfungen haben Sie nach Europa gesendet?", schrieb Weber. Äußerungen von EU-Ratschef Charles Michel über eine angebliche Sperre Großbritanniens für Impfstoff-Exporte hatten zuvor den schon länger laufenden Impfstoff-Streit zwischen Brüssel und London neu entfacht.

Großbritannien wies Michels Behauptung empört zurück. Zudem wandte Raab sich in einem Brief an den EU-Ratschef. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen in London erfuhr, bestellte die britische Regierung außerdem einen EU-Vertreter ins Außenministerium.

London hatte Brüssel kürzlich wegen des Stopps einer Lieferung von Astrazeneca-Impfstoff von Italien nach Australien kritisiert. Die EU hatte einen Export-Kontrollmechanismus eingeführt, nachdem das britisch-schwedische Unternehmen seine Lieferzusage erheblich gekürzt hatte. Großbritannien ist von den Lieferproblemen Astrazenecas aber nicht betroffen.

Quelle: ntv.de, spl/dpa

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