Politik

SPD-Troika läuft hinterher Erste Kratzer an Merkels Image

Der SPD-Troika können die Streitereien in der Regierungskoaltion nur recht sein.

Der SPD-Troika können die Streitereien in der Regierungskoaltion nur recht sein.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die neuen Forsa-Umfragewerte zeigen erste Kratzer an der Beliebtheit der Kanzlerin. Im direkten Vergleich mit ihren Kontrahenten aus der SPD büßt Angela Merkel an Vorsprung ein. Grund sind wohl die andauernden Querelen in der Regierungskoalition. Die SPD verhält sich dagegen ruhig und kommt unbeschadet aus der Grass-Debatte.

Die Vormachtstellung von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf den Beliebtheitsrankings bekommt erste Kratzer. In der wöchentlichen Erhebung des Forsa-Instituts im Auftrag von RTL und Stern rutschte Merkel im Vergleich zu ihren möglichen Herausforderern aus der SPD um jeweils zwei Prozentpunkte ab. Forsa fragt regelmäßig rund 1000 Wahlberechtigte, wen sie sich als Kanzler wünschen. Dabei hat Merkel weiterhin einen großen Vorsprung auf alle drei möglichen SPD-Kandidaten. Doch während die Beliebtheit von Merkel sinkt, können Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück ihre Werte halten. Sigmar Gabriel büßt währenddessen auch einen Punkt ein.

Müssten sich die Wähler zwischen Merkel und Steinmeier entscheiden, würden nun 46 Prozent Merkel und 29 Prozent Steinmeier wählen. Gegenüber Steinbrück liegt Merkel mit 48 zu 29 Prozent vorne, im direkten Vergleich mit Gabriel sind es sogar 57 zu 17 Prozent.

Die Debatte um das Israel-kritische Gedicht des SPD-nahen Schriftstellers Günter Grass scheint der SPD-Spitze nicht geschadet zu haben. Die Bundeskanzlerin muss sich dagegen mal wieder mit Querelen in ihrer Regierungskoalition auseinandersetzen. Zuerst verhallte Merkels Machtwort zum Thema , dann musste sie sich gegen Forderungen aus CDU und FDP nach einer höheren wehren. Zuletzt sprach die Kanzlerin dann ein Machtwort zum Thema und verärgerte damit ihren Koalitionspartner. Ein Ausweg aus der ist also nicht in Sicht.

Die SPD verhält sich im Vergleich dazu sehr ruhig. Für aufgeregte Debatten besteht auch kein Grund: In Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen zeichnen sich rot-grüne Wahlsiege ab, sofern sich die beiden Parteien keine größeren Fehler erlauben.

Anhänger der Piraten sehen Islam skeptisch

Während Merkel also trotz Einbußen ihren Vorsprung in den Sympathiewerten verteidigt, ist noch völlig offen, welche Seite nach der Bundestagswahl über die Neubesetzung der Regierung entscheiden kann. Derzeit würde es weder für Rot-Grün, noch für Schwarz-Gelb ausreichen: CDU/CSU liegen bei 35 Prozent, die FDP bei 5, die SPD bei 25, die Grünen bei 12, die Linke bei 7 und die Piraten bei 13 Prozent. Das Wettrennen um Platz 3 zwischen Grünen und Piraten bleibt demnach weiter spannend. Die Piraten liegen nun seit drei Wochen in Folge auf diesem hohen Niveau, während die Grünen ihr Tal noch nicht verlassen haben. Die FDP scheint sich im Bereich der entscheidenden Fünf-Prozent-Hürde zu stabilisieren.

Ein weiteres Thema, zu dem Forsa Fragen stellte, ist der Islam. Vor Kurzem hatte eine radikale Gruppe von Salafisten mit einer auf sich aufmerksam gemacht. Eine echte Bedrohung durch den Islam sehen zwei von drei Deutschen aber nicht. Je älter die Menschen sind, das zeigt die Umfrage, desto eher haben sie aber Angst um die deutsche Gesellschaft.

Unter den Parteianhängern sind es die der Piraten, die besonders viele Vorbehalte gegen den Islam haben. 35 Prozent empfinden ihn als Bedrohung. Und nur 31 Prozent der Piraten meinen, dass der Islam zu Deutschland gehört. Anhänger anderer Parteien stimmen dieser Aussage zu 48 bis 59 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, che

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