Deutsche Ausrüstung für Kurden Erstes Flugzeug in Richtung Irak unterwegs
05.09.2014, 00:48 Uhr
Das Transportflugzeug mit geöffnetem Bug und aufgestellter Nase. Am frühen Morgen soll es in Bagdad ankommen.
(Foto: dpa)
Es ist so weit: Die Bundeswehr hat eine Antonow mit Helmen, Schutzwesten und Funkgeräten vollgepackt, das nun vom Flughafen Halle/Leipzig gestartet ist und am frühen Morgen im Irak ankommen soll.
Die Bundesregierung hat in der Nacht zum Freitag die erste Tranche ihrer Ausrüstungshilfe für die Kurden im Irak auf den Weg gebracht. Vom Flughafen Leipzig/Halle aus startete ein Transportflugzeug der Bundeswehr mit einer Ladung defensiver Ausrüstungsgegenstände in den Irak, wie die Bundeswehr mitteilte. Die Bundesregierung unterstützt damit den Kampf der kurdischen Regionalregierung gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Noch nicht in der Ladung enthalten waren Waffen, auf deren Lieferung an die Kurden sich die Bundesregierung am Sonntag verständigt hatte. Die erste Lieferung dieser Rüstungsgüter soll im Lauf des Septembers auf den Weg gebracht werden. Dabei wird es unter anderem um Panzerfäuste, Gewehre, Handgranaten und Munition gehen.
Helme, Westen, Funkgeräte
An Bord der russischen Frachtmaschine vom Typ Antonov waren rund 4000 Gefechtshelme und ebensoviele Schutzwesten für die kurdischen Kämpfer. Rund 700 Handfunkgeräte sollen die Kommunikation zwischen den kurdischen Verbänden verbessern. Zudem lieferte die Bundeswehr 680 spezielle Infrarot-Nachtsichtzielfernrohre. Auch Gerät zur Minen- und Munitionsbeseitigung war Bestandteil der Lieferung - so etwa 30 Minensonden, 20 Metallsuchgeräte sowie 40 Werkzeug- und Geräteausstattungen.
Erstes Ziel der Bundeswehrmaschine war die irakische Hauptstadt Bagdad, wo die Ladung von Regierungsbehörden inspiziert werden sollte. In Erbil sollte die Ladung dann an Vertreter der kurdischen Regionalregierung übergeben werden.
Die Bundesregierung begründete die Rüstungshilfe für die Kurden damit, dass die IS-Kämpfer eine "existenzielle Gefahr" weit über die Grenzen des Iraks hinaus darstellten. Die Dschihadistenmiliz kontrolliert im Irak und in Syrien große Gebiete, verfolgt grausam Minderheiten sowie Andersdenkende und brüstet sich in schockierenden Videos mit der Enthauptung von zwei US-Journalisten.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP