"Ich möchte in Freiheit leben" Ex-Frau von IS-Chef will nach Europa
31.03.2016, 19:20 Uhr
Sie werde zu Unrecht als "Terroristin" gebrandmarkt, sagt Sadscha al-Dulaimi .
(Foto: Twitter)
Zuletzt saß sie wegen des Verdachts der Unterstützung einer extremistischen Organisation im Gefängnis. Nach ihrer Freilassung hegt die Ex-Frau von IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi einen Wunsch: Sie möchte sich im Westen ein neues Leben aufbauen.
Eine der Ex-Frauen von IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi will sich mit ihrer Tochter eine neue Existenz in Europa aufbauen. "Ich will in einem europäischen Land leben, nicht in einem arabischen", sagte Sadscha al-Dulaimi in einem Interview. Sie werde zu Unrecht als "Terroristin" gebrandmarkt.
"Ich möchte in Freiheit leben", sagte die 28-Jährige der schwedischen Zeitung "Expressen" in einem im Libanon gefilmten Gespräch. Gleichzeitig verteidigte sie das islamische Recht der Scharia, das Frauen "Freiheit und Rechte" gewähre. Al-Dulaimi wurde vor einigen Monaten aus einem libanesischen Gefängnis entlassen, in dem sie seit 2014 wegen des Verdachts der Unterstützung extremistischer Organisationen einsaß.
Al-Dulaimi stammt aus der irakischen Oberschicht und war nach eigenen Angaben mit einem Leibwächter von Machthaber Saddam Hussein verheiratet. Nach dem Tod ihres Ehemannes habe sie 2008 al-Bagdadi geheiratet, der damals für Al-Kaida im Irak kämpfte. Sie habe den heutigen Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nach nur drei Monaten verlassen, damals sei sie schwanger gewesen.
Tochter will studieren
Al-Dulaimis sieben Jahre alte Tochter Hagar erklärte, sie wolle nach Europa ziehen, um dort zu "studieren". Nach Angaben der libanesischen Behörden wurde per DNA-Test bestätigt, dass das Mädchen die Tochter al-Bagdadis ist.
"Wie er der Emir der weltweit gefährlichsten Terrororganisation werden konnte, ist mir ein Rätsel", sagte al-Dulaimi, die inzwischen mit einem Palästinenser verheiratet ist. Sie habe zuletzt 2009 mit ihrem Ex-Mann gesprochen. "Er fragte mich, ob ich zu ihm zurückkehren wolle, aber ich hatte mich bereits entschieden."
Quelle: ntv.de, kpi/AFP