Verbrechen unter Pinochet Ex-Geheimdienstchef muss 505 Jahre sitzen
21.05.2015, 15:29 Uhr
Manuel Contreras (M.) leitete die Geheimpolizei DINA. Sie hat politische Gegner verschleppt, gefoltert und ermordet.
(Foto: AP)
Der Handlanger des ehemaligen chilenischen Diktators Augusto Pinochet hat für ein weiteres Verbrechen eine Strafe bekommen. Das Oberste Gericht des südamerikanischen Landes verurteilte den Ex-Geheimdienstchef Manuel Contreras zu 15 weiteren Jahren Gefängnis. Damit summieren sich seine Haftstrafen auf insgesamt 505 Jahre Gefängnis.
In dem aktuellen Prozess ging es um die Ermordung der Schauspielerin Ana María Ortiz und des Politologen Alejandro de la Barra von der revolutionären Linken Ende 1973. Das Gericht befand Contreras für schuldig, Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen zu haben. Contreras hatte schon in Dutzenden früheren Verfahren lange Haftstrafen gesammelt. Anders als in Deutschland werden in Chile Haftstrafen für verschiedene Verbrechen summiert. Inzwischen sitzt er seit zehn Jahren im Gefängnis.
Während der Pinochet-Diktatur wurden in Chile fast 3200 Menschen ermordet, mindestens 28.000 Menschen wurden gefoltert. Pinochet selbst starb im Dezember 2006, ohne jemals juristisch belangt worden zu sein.
Quelle: ntv.de, hul/AFP