Endstation Mallorca Ex-NPD-Chef Apfel im Sinkflug
28.04.2015, 11:22 Uhr
Ein Bild aus besseren Tagen: Holger Apfel vor seiner "Maravillas Stube" auf Mallorca.
(Foto: Facebook/Maravillas Stube)
Holger Apfels Sterne stehen nicht gut. Eigentlich hatte der einstige NPD-Chef nach seinem Abgang aus Deutschland auf Mallorca Fuß fassen wollen. Doch auch dort scheint ihm das Glück nicht hold zu sein. Auf der Sonneninsel gibt es reichlich Gesprächsstoff.
Vor etwa einem Jahr hat der ehemalige Bundesvorsitzende der rechtsextremen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), Holger Apfel, ein neues Leben anfangen wollen. Er kehrte Deutschland den Rücken und übernahm eine Kneipe auf Mallorca. Apfel und die Kneipe sorgen jetzt für reichlich Gesprächsstoff auf der Mittelmeerinsel. Nach einem Bericht von malleBZ hat ihn seine Frau sitzengelassen, auch sein Geschäftsfreund trennte sich von ihm und schließlich verlor er wegen Trunkenheit am Steuer auch noch seinen Führerschein, nebst saftiger Geldstrafe.

Diese Bild postete Apfel jüngst auf seiner Facebook-Seite und schrieb dazu an seinen Kumpel, der ihn angemalt hatte: "Ich glaub, ich bring ihn um."
In Deutschland war Apfel von seinen Gesinnungsgenossen fallengelassen worden. Sein weichgespülter Kurs der seriösen Radikalität kam bei den Rechtsextremen nicht gut an. Schnell wurde er mit Vorwürfen konfrontiert, im Suff junge Kameraden vernascht zu haben; möglicherweise eine gezielte Intrige, um den ungeliebten Parteichef loszuwerden. Geklärt sind die Vorwürfe bis heute nicht.
Der Spott im Netz kannte keine Grenzen: "Wirtschaftsflüchtling" wurde er gescholten, obwohl er in Spanien kein Asyl beantragte. Aber: Er hatte von der Arbeitnehmerfreizügigkeit für EU-Bürger profitiert, genau wie Rumänen und Bulgaren, gegen die Rechtspopulisten gerne unter dem Stichwort "Armutszuwanderung" wettern.
Absturz am Ballermann
Der als trinkfest bekannte Gastronom und Arbeitsmigrant hatte auf der Sonneninsel aber wenig Glück. Sein Restaurant, die "Maravillas Stube", zwischen Ballermann acht und neun, läuft nicht gut. Er hatte schon bald nach der Eröffnung mit seinem Kumpel und Koch überworfen. Der nahm seine Gerätschaften und verließ wegen "unüberbrückbarer Probleme mit Apfel" den Laden. Neue Freunde mussten aushelfen. Die taten es offenbar gerne, aber wenig erfolgreich. Berichte von einem überforderten Gastronomen und langen Wartezeiten machten schnell die Runde.
Die Folge war Stress mit der Familie. Im November packte schließlich seine Frau Jasmin ihre Koffer und soll nach Angaben der Inselpresse gemeinsam mit den vier Kindern wieder zurück in die Heimat gezogen sein. Allerdings ist es nicht das erste Mal, dass sich Jasmin Apfel aus dem Staub machte. Schon im ersten gemeinsamen Sommer auf der Insel hatte sich seine Frau, die sich an führender Stelle des "Rings Nationaler Frauen" (RNF) engagierte, von Apfel getrennt. Aber schon bald kehrte sie zu ihm zurück - für kurze Zeit.
Nun auch die Fleppen weg
Damit nicht genug. Das Magazin weiß auch, dass Apfel wegen wiederholter Trunkenheit am Steuer für neun Monate seinen Führerschein verlor. Außerdem habe er 1000 Euro Strafe zahlen müssen. Über die Insel lässt er sich seitdem von einem Freund kutschieren.
Bei einer weiteren Party floss wieder so viel Alkohol, dass der 44-Jährige einschlief und von einem Zechbruder unbemerkt als Hitler angemalt werden konnte. Nach dem Aufmachen machte er schnell ein Selfie und postete das Bild nach Bachmann-Art auf Facebook. Dazu schrieb er mit Smiley: "Ich glaub, ich bring ihn um."
Auf Facebook kommentierte Apfel die Artikel über ihn mit den Worten: "Was stört es eine deutsche Eiche, wenn sich eine Sau dran reibt?"
Quelle: ntv.de, ppo