Politik

Neue politische Heimat Ex-Pirat Lauer steigt bei der SPD ein

Bald in der SPD: Christopher Lauer.

Bald in der SPD: Christopher Lauer.

(Foto: dpa)

Die Piratenpartei befindet sich im Auflösungsprozess. Einer der ersten, der den Newcomern schon 2014 den Rücken zukehrte, ist der Berliner Abgeordnete Christopher Lauer. Nun hat der 32-Jährige ein neues politisches Betätigungsfeld gefunden.

Der frühere Berliner Piratenpolitiker Christopher Lauer tritt in die SPD ein. Er habe bereits einen Aufnahmeantrag gestellt und werde in Kürze Mitglied sein, sagte der 32-Jährige. Die SPD hat in Berlin derzeit rund 17.000 Mitglieder.

Lauer will sich nach eigenen Angaben weiter um innenpolitische Themen wie die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Gesellschaft kümmern. Im Juli hatte die "Zeit" darüber berichtet, dass Lauer mit SPD-Generalsekretärin Katharina Barley über ein Engagement als Berater der Partei rede. Die SPD bestätigte damals die Verhandlungen.

"Spiegel Online" sagte Lauer: "Es bringt nichts, sich ständig über alte und träge Volksparteien aufzuregen. Wenn meine Generation mitreden will, muss sie sich eben politisch mehr engagieren." Er fühle sich bei der SPD am besten aufgehoben, die Partei stehe dafür "zügellosem Kapitalismus die Schranken aufzuzeigen. Das wird heute mehr gebraucht denn je." "Spiegel Online" erinnert dagegen an einen Tweet Lauers aus dem Jahr 2012. Damals verkündete er, er werde sich eher "'ne Kugel durch den Kopf jagen", als SPD-Mitglied zu werden.

Piraten wohl ohne Zukunft

Lauer ist seit 2011 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, 2014 verließ er die Piratenpartei. Am Sonntag wird in Berlin neu gewählt, den Umfragen zufolge hat die Piratenpartei keine Aussicht auf einen Verbleib im Parlament.

Die Piratenpartei ist auch im restlichen Deutschland auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit. In Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und dem Saarland gibt es neben Berlin noch Fraktionen in den Landesparlamenten. Bei der letzten Bundestagswahl kam die Partei auf 2,2 Prozent, bei der Europawahl 2014 auf 1,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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