Politik

Nach Schüssen auf dänisches Schiff Frachter-Besatzung im Iran ist wohlauf

Mit Schüssen vor den Bug wurde das Schiff gestoppt.

Mit Schüssen vor den Bug wurde das Schiff gestoppt.

(Foto: imago stock&people)

Mit Schüssen vor den Bug stoppt die iranische Marine einen dänischen Frachter. Die Besatzung des Schiffes ist offenbar wohlauf. Der Grund für die rabiate Aktion bleibt aber weiterhin unklar.

Die Besatzung eines vom Iran mit Waffengewalt aufgebrachten Frachters des dänischen Unternehmens Maersk ist nach Angaben der Reederei wohlauf. "Wir stehen in ständigem Kontakt mit Rickmers Shipmanagement und haben mit Erleichterung erfahren, dass die Besatzung in Sicherheit ist und es ihr den Umständen entsprechend gut geht", teilte der Reedereikonzern A.P. Møller-Maersk mit.

Zugleich würden die Bemühungen fortgesetzt, vom Iran Informationen über die Gründe für die Beschlagnahme des Schiffes zu erhalten. Marineeinheiten der iranischen Revolutionsgarden hatten das Schiff am Vortag mit Schüssen vor den Bug gestoppt und zum Einlaufen in den Hafen von Banderas Abbas gezwungen. Nach iranischen Angaben wurde das Schiff in der Straße von Hormus in den eigenen Hoheitsgewässern gestoppt. Maersk betonte hingegen, das Schiff habe sich in internationalen Gewässern befunden.

Iran will Gerichtsurteil durchsetzen

Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna gibt es keine politischen Gründe für die Aufbringung des Schiffes "Maersk Tigris". Vielmehr gehe es um die Durchsetzung eines Gerichtsurteils vom März. Demnach habe ein iranisches Transportunternehmen einen Anspruch auf Zahlung einer nicht genannten Summe gegen die Betreiber des Frachters. Worum es bei dem Rechtsstreit ging und gegen wen genau sich das Urteil richtet, wurde nicht mitgeteilt. "Alle Maßnahmen der iranischen Seite waren im Rahmen nationaler und internationaler Vorschriften", sagte Außenamtssprecherin Marsieh Afcham.

Das dänische Außenministerium betonte, der Iran sei für die Sicherheit der Seeleute verantwortlich. An der Lösung des Falles werde gearbeitet. Nach Angaben eines Sprechers der Reederei Rickmers waren 24 Besatzungsmitglieder an Bord, die vorwiegend aus Osteuropa und Asien stammten. Das Hamburger Unternehmen organisiert nach Angaben von Maersk die Besatzung. Das Schiff fährt unter der Flagge der Marshallinseln.

Nach Angaben des Pentagons hatte der Frachter nach den Schüssen einen Hilferuf abgesetzt, der von US-Streitkräften in der Gegend aufgenommen worden sei. Der Zerstörer "Farragut" sei in Richtung des Vorfalls beordert worden. Die US-Marine habe außerdem Flugzeuge zur Beobachtung geschickt. Die Straße von Hormus verbindet den Persischen Golf mit dem Arabischen Meer. Laut der Website Marine Traffic ist der Frachter 250 Meter lang.

Quelle: ntv.de, bko/dpa

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