Politik

Pannen-Liste wird länger Franco A. sprach Deutsch bei Asylanhörung

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. In einer Anhörung der Behörde muss etwas gewaltig schief gelaufen sein.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. In einer Anhörung der Behörde muss etwas gewaltig schief gelaufen sein.

(Foto: picture alliance / Daniel Karman)

Zunächst hatte es geheißen, dass der rechtsradikale Bundeswehrsoldat, der sich als Flüchtling ausgab, bei seiner Asylanhörung Französisch gesprochen habe. Nun kommt heraus: Der Mann soll manche Fragen auf Deutsch beantwortet haben.

Das Behördenversagen rund um den Fall Franco A. wird immer grotesker. Laut Bericht des "Spiegel" soll der Bundeswehrsoldat bei seiner Asylanhörung zum Teil sogar Deutsch mit französischem Akzent gesprochen haben. Das erklärte demnach die Dolmetscherin. So soll A. auf manche Fragen ohne vorherige Übersetzung geantwortet haben. Der Medienbericht beruft sich auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen.

Der Fall Franco A. hatte Schlagzeilen gemacht, weil sich der Offizier als syrischer Flüchtling ausgegeben hatte, ohne ein Wort Arabisch sprechen zu können. Dennoch war er vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) als schutzbedürftig anerkannt worden.

Der Asylanhörer soll – laut Bericht – erst kurz vorher von der Bundeswehr abkommandiert worden sein. Dann war er in einem Crashkurs auf seine Aufgabe im Bamf vorbereitet worden. Franco A. war der fünfte Fall, den der Anhörer bearbeitete.

Der Mitarbeiter, der über den Asylantrag entschied, war ebenfalls noch nicht lange beim Bamf beschäftigt. Bei der Anhörung war er nicht anwesend. Nach einer vierwöchigen Ausbildung musste er zwischen Mai und Dezember 2016 über 435 Asylanträge entscheiden. An den Fall A. könne er sich nicht mehr erinnern, berichtete er den internen Kontrolleuren.

Quelle: ntv.de, kpi

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