Hilbert gewinnt OB-Wahl in Dresden "Fulminantes Ergebnis" für FDP-Mann
05.07.2015, 21:35 Uhr
Der liberale Dirk Hilbert hat sich als bürgerlicher Kandidat durchgesetzt. Die CDU hat damit ihr vorletztes Großstadt-Rathaus verloren.
(Foto: picture alliance / dpa)
Dresdens Image hat in jüngster Zeit gelitten. Doch bei der Oberbürgermeister-Wahl zeigen die Dresdner, dass sie auf seriöse Politiker setzen. Der klare Gewinner Dirk Hilbert will denn auch das Bild von seiner Stadt "zurechtrücken".
Dresden hat einen neuen Oberbürgermeister gewählt. Nach Auszählung aller Wahlbezirke hat der bisherige Erste Bürgermeister Dirk Hilbert (FDP) die Wahl mit 54,2 Prozent der Stimmen klar gegen Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) gewonnen, die auf 44,0 Prozent der Stimmen kam.
Hilbert, der Mitglied der FDP ist, aber als unabhängiger bürgerlicher Kandidat angetreten war, hat sich am Sonntagabend zum Sieger der Oberbürgermeisterwahl erklärt. Vor seinen Anhängern sprach er von einem "fulminanten" Ergebnis. Hilbert folgt auf Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU), die bereits Ende Februar aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden war. "Ich bin sehr froh und dankbar für dieses Ergebnis, persönlich und als ihr neuer Oberbürgermeister", sagte Hilbert, der als unabhängiger bürgerlicher Kandidat angetreten war. Er kündigte an, das durch die rechtspopulistische Pegida-Bewegung entstandene Negativ-Bild Dresdens geraderücken zu wollen. "Ich möchte Dresden zu einer Vorzeigestadt der Integration und Beschäftigung von Flüchtlingen und Zuwanderern machen", sagte der gelöste Wahlgewinner.
"Dresden ist tief gespalten"
Auch Eva-Maria Stange hat das Ergebnis bereits anerkannt und ihre Anhänger auf eine Niederlage eingestimmt: Wenn es nicht gelungen sei, die nötigen Stimmen für einen Sieg zu bekommen, habe es nicht am Wahlkampf gelegen, sagte sie noch vor Ende der Auszählung. Dresden sei tief gespalten. "Es wird darauf ankommen, die Stadt wieder zu vereinen in den nächsten Jahren und mit allen zusammenzuarbeiten, die Zukunft gestalten wollen."
Im entscheidenden zweiten Wahlgang hatte sich ein Rennen um das Amt zwischen Hilbert und Stange angekündigt. Nachdem die erste Wahlrunde vor drei Wochen kein eindeutiges Ergebnis zustande brachte, haben sowohl der CDU-Kandidat Markus Ulbig als auch die Bewerber von der AfD, Stefan Vogel und dem Pegida Bündnis, die frühere Hamburger AfD-Politikerin Tatjana Festerling, ihre Kandidatur zurückgezogen. Wahlberechtigt waren 436.192 Dresdner. Die Wahlbeteiligung lag bei 42,7 Prozent.
Quelle: ntv.de, dka/dpa