"Natürlich will ich" Gabriel hat Interesse am Kanzler-Posten
28.10.2015, 11:56 Uhr
Die Umfragewerte der Kanzlerin sinken, deswegen rechnet sich Sigmar Gabriel gute Chancen für die nächste Bundestagswahl aus.
(Foto: dpa)
Im Sommer diskutierte die SPD noch darüber, ob die Partei überhaupt einen Kanzler-Kandidaten für die Bundestagswahl 2017 ins Rennen schicken sollte. Nun sinken Merkels Umfragewerte - und prompt meldet sich Sigmar Gabriel zu Wort.
SPD-Chef Sigmar Gabriel hat klargestellt, dass er bei der nächsten Bundestagswahl auf Sieg setzt und 2017 selbst gegen Kanzlerin Angela Merkel antreten will. "Natürlich will ich Bundeskanzler werden, wenn die SPD mich aufstellen will. Das ist doch gar keine Frage", sagte der Vizekanzler dem "Stern". Weiter sagte er: "Ich habe mir geschworen, die Frage, wer führt die Partei in die nächste Wahl, nicht von meiner persönlichen Eitelkeit abhängig zu machen."
Traditionell hat der SPD-Vorsitzende das erste Zugriffsrecht auf die Kanzlerkandidatur. Im Sommer wurde bei den Sozialdemokraten debattiert, über die Kandidatenfrage abstimmen zu lassen. Ende Juli hatte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) angesichts der Popularität Merkels einen Sieg seiner Partei bei der Bundestagswahl offen infrage gestellt. Es sei schwer, gegen diese Kanzlerin zu gewinnen; eine bloße Regierungsbeteiligung könne daher auch Wahlziel für seine Partei sein. Schließlich schlug Albig vor, ganz auf einen eigenen Kandidaten zu verzichten.
Angesichts der Flüchtlingskrise sinken Merkels Zustimmungswerte jedoch inzwischen, ebenso die Umfragewerte von CDU/CSU. Und Alternativkandidaten zu Gabriel haben sich bislang nicht aufgedrängt. Als wichtige Wegmarken gelten die Landtagswahlen im März in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt.
Quelle: ntv.de, kpi/dpa