AfD-Vizechef verteidigt Pretzell Gauland billigt Waffen gegen Flüchtlinge
02.11.2015, 17:29 Uhr
Der AfD-Vizevorsitzende Alexander Gauland ist ein klarer Gegner der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung.
(Foto: imago/Christian Ditsch)
Geht es um die Flüchtlingskrise, herrscht bei der rechtspopulistischen AfD offenbar Einigkeit. Nach dem NRW-Landeschef plädiert nun auch Partei-Vize Alexander Gauland für Waffen an der Grenze.
Für seiner Forderung, zur Abwehr von Flüchtlingen an der deutschen Grenze notfalls auch Schusswaffen einzusetzen, erhält der nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzende Marcus Pretzell jetzt Rückenwind von der Parteispitze. "Ich sehe das ganz genauso", erklärte der Vizechef auf Bundesebene, Alexander Gauland, in einem Interview mit der "Rheinischen Post". "Unsere Grenzen müssen effizient gesichert werden. Alles andere macht keinen Sinn."
Pretzell hatte am Wochenende den Schusswaffengebrauch als "Ultima Ratio" bezeichnet - auch wenn er glaube, dass es eine "ganze Reihe von anderen Möglichkeiten" gebe als zu schießen, etwa Tränengas oder Wasserwerfer. Slowenien und Österreich, so Pretzell weiter, ließen derzeit Zehntausende Menschen unregistriert ins Land hinein. "Man kann das verhindern. Wenn man den ersten Schuss in die Luft abgibt, wird deutlich, dass wir entschlossen sind."
Derweil reagierten die Polizeigewerkschaften mit Entsetzen auf die Forderung von Pretzell. "Dieses rechtspopulistische Menschenbild der AfD lässt einen erschaudern und sollte jedem klardenkenden Menschen eine Warnung sein: Wer AfD-Wähler oder Sympathisant ist, macht sich zum Steigbügelhalter der Nazis", sagte der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, André Schulz, dem "Handelsblatt".
Auch der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, verurteilte den AfD-Vorstoß. "Diese Gewaltfantasien gehören in die extremistische Mottenkiste und da sollten sie auch bleiben." Grünen-Politikerin Britta Haßelmann bezeichnete Gaulands Statement in einer Twitter-Botschaft als "menschenverachtend und geschichtsvergessen".
Quelle: ntv.de, jug/dpa