Politik

Verhältnis zum Front National Gauland warnt vor zu viel Nähe zu Le Pen

Gauland verweist auf die innenpolitischen Differenzen zwischen AfD und Front National.

Gauland verweist auf die innenpolitischen Differenzen zwischen AfD und Front National.

(Foto: dpa)

Soll die AfD mit dem französischen Front National zusammenarbeiten? Thüringens Landeschef Höcke ist dafür. Partei-Vize Gauland warnt nun davor. Er verweist auf innenpolitische Unterschiede.

Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Alexander Gauland ist gegen eine enge Zusammenarbeit seiner Partei mit dem französischen Front National. "Ich würde es zum Beispiel nicht für sinnvoll halten, jetzt ein symbolträchtiges Treffen zwischen (den Parteichefinnen) Marine Le Pen und Frauke Petry zu organisieren", sagte Gauland.

Eine Zusammenarbeit mit der Front-National-Chefin Le Pen im Europäischen Parlament sei für die AfD zwar kein Problem, weil beide Parteien für ein "Europa der souveränen Vaterländer" einträten, sagte Gauland. Das "innenpolitische Gesicht" der französischen Partei sehe jedoch ganz anders aus als das der AfD. "Bis vor kurzem war der Front National auch antisemitisch". Petry müsste so einen Schritt "in jedem Fall vorab mit dem Bundesvorstand besprechen", fügte er an.

Thüringens AfD-Chef Björn Höcke hatte zuletzt ein Gespräch zwischen seiner Partei und dem Front National vorgeschlagen. "Die Parteiführungen von AfD und Front National sollten sich treffen, um sich auszutauschen und zu sehen, wo es Gemeinsamkeiten gibt", hatte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gesagt. Demnach sollten führende Köpfe beider Parteien ausloten, ob man Vertrauen aufbauen könne. "Wenn das der Fall ist, kann man über verschiedene Formen der Zusammenarbeit entscheiden."

Pretzell in einer Fraktion mit FN

Höcke gehört zum rechtsnationalen Flügel der Alternative für Deutschland und ist ein Widersacher von Parteichefin Frauke Petry. Vergangenes Jahr hatte er dem FN zu seinen Wahlerfolgen gratuliert und dafür Kritik aus der Parteispitze bekommen. FN-Chefin Marine Le Pen hatte angekündigt, es werde sicher ein Treffen mit der AfD-Vorsitzenden Frauke Petry geben.

Der EU-Abgeordnete Marcus Pretzell hatte sich nach seinem Ausschluss aus der konservativen EKR-Fraktion Anfang Mai der rechten EFN-Fraktion im Europäischen Parlament angeschlossen. Dieser Fraktion gehören neben der österreichischen FPÖ auch die italienische Lega Nord, die Front National und die niederländische PVV von Geert Wilders an. Die zweite AfD-Abgeordnete im Europäischen Parlament, Beatrix von Storch, wurde Mitglied der EFDD-Fraktion des britischen Rechtspopulisten Nigel Farage (Ukip).

Quelle: ntv.de, mli/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen