Ägyptische Ultras sollen sterben Gericht bestätigt Fußball-Todesurteile
09.06.2015, 16:31 Uhr
(Foto: dpa)
Im Februar 2012 sterben nach einem Ligaspiel in Ägypten 74 Menschen. Elf Fußball-Ultras werden in der Folge als Verursacher der Randale zum Tode verurteilt. Zu Recht, urteilt nun auch der Mufti von Ägypten.
Ein ägyptisches Gericht hat seine Todesurteile gegen elf Männer wegen ihrer Beteiligung an Fußball-Krawallen bestätigt. Bei der Randale im Jahr 2012 in Port Said kamen mehr als 70 Fußballfans ums Leben, etwa 1000 wurden verletzt. Nach dem Spiel waren die Anhänger der siegreichen Heimmannschaft auf das Spielfeld gestürmt und hatten eine Massenpanik ausgelöst.
Augenzeugen zufolge hatten sie sich durch Plakate gegnerischer Fans beleidigt gefühlt. Viele der Todesopfer wurden erdrückt, fielen von den Tribünen des Stadions oder wurden hinuntergestürzt. Fußballspiele sind in Ägypten oft Ausgangspunkt von Krawallen.
Neben den Todesurteilen verhängte das Gericht in der Verhandlung auch lange Haftstrafen. Die Todesurteile waren bereits im April dem Großmufti von Ägypten vorgelegt worden. Er ist die ranghöchste religiöse Autorität des Landes und muss in solchen Fällen angehört werden. Seine Position ist für das Gericht aber nicht bindend und wird nicht veröffentlicht. Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel eingelegt werden.
Ägypten steht derzeit international wegen seiner Todesurteile in der Kritik. In der kommenden Woche steht die endgültige Bestätigung des Todesurteils gegen den früheren Präsidenten Mohammed Mursi an. Die Entscheidung darüber war vergangene Woche einen Tag vor dem Deutschlandbesuch des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi verschoben worden.
Quelle: ntv.de, nsc/rts