FDP erneut auf Rekordtief Grün-Rot etabliert Mehrheit
19.04.2011, 09:04 UhrDie Grünen bleiben in den Umfragen weiter im Höhenflug. Im Wahltrend von "Stern" und RTL kommt die Partei auf 28 Prozent der Wählerstimmen. Mit der SPD könnte es damit erneut für eine Koalition reichen - das dürfte die Diskussionen um die Kanzlerkandidaturen befeuern. Die FDP fällt wieder zurück auf 3 Prozent.

Der Erfolg von Wilfried Kretschmann in Baden-Württemberg könnte die Grünen langfristig zum Koch in einer Koalition mit der SPD machen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Umfragehoch der Grünen hält an. Zusammen mit der SPD haben sie weiterhin eine absolute Mehrheit der Wähler hinter sich. Im Stern-RTL-Wahltrend verbessern sich die Grünen gegenüber der Vorwoche um einen Punkt und erreichen wieder ihren Rekordwert von 28 Prozent, die SPD fällt um einen Punkt auf 23 Prozent. Ständen jetzt Bundestagswahlen an, könnten beide Parteien gemeinsam mit 51 Prozent der Stimmen rechnen, wobei die Grünen als stärkere Kraft den Kanzler stellen könnten.
Die Union verbessert sich in der Forsa-Befragung um einen Punkt, bleibt mit 31 Prozent aber weiter unter ihrem Wahlergebnis von 2009. Die FDP gibt einen Punkt ab und sackt erneut auf ihr Rekordtief von 3 Prozent. Die Linke stagniert bei 8 Prozent.
Forsa-Chef Manfred Güllner führt dies auf Außenminister Westerwelle zurück, der als Negativ-Figur gesehen werde. "Solange er im Amt ist, wird es die FDP sehr schwer haben, aus dem Tief zu kommen", sagte Güllner.
Merkel sticht grüne Kandidaten aus
Sollten die Grünen ihre derzeitige Stärke bis zur Wahl 2013 beibehalten und tatsächlich einen eigenen Kanzlerkandidaten aufstellen, hätte im Vergleich mit Kanzlerin Angela Merkel derzeit Ex-Außenminister Joschka Fischer bessere Chancen als die Grünen-Fraktionschefs Jürgen Trittin und Renate Künast. Nach der "Stern"-Umfrage würden sich 31 Prozent Fischer wünschen, 28 Prozent Trittin und 27 Prozent Künast. Dieses Gedankenspiel hat für die Gründen allerdings zwei Haken. Zum einen hat Fischer eine Kandidatur bereits ausgeschlossen und zum anderen läge Merkel im direkten Vergleich mit 48 bis 52 Prozent jeweils weit vor dem grünen Kandidaten.
Weitaus geringer wäre allerdings der Abstand zwischen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier und Merkel mit 33 zu 39 Prozent. Steinmeier hätte damit bei den Wählern auch größere Sympathien als SPD-Chef Sigmar Gabriel, der im Vergleich zu Merkel mit 22 zu 49 Prozent schlechter als die Grünen-Politiker läge. Wer für die SPD ins Rennen gehen soll, will die Partei erst 2013 entscheiden - mit den verbesserten Umfragewerten entbrennen aber auch im Willy-Brandt-Haus die ersten Diskussionen um den Kanzlerkandidaten.
Quelle: ntv.de, dpa