Politik

G20-Gipfel in Indien Habeck: Bei Erneuerbaren geht es um mehr als Klimaschutz

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Auf dem G20-Gipfel scheut Bundeswirtschaftsminister Habeck offenbar keine Kritik an einem Mitgliedsland.

Auf dem G20-Gipfel scheut Bundeswirtschaftsminister Habeck offenbar keine Kritik an einem Mitgliedsland.

(Foto: picture alliance/dpa)

Erneuerbare Energien seien nicht mehr nur eine Frage des Klimaschutzes, sagt Habeck auf einem G20-Treffen in Indien. Man müsse sich von Abhängigkeiten lösen - vor allem vom russischem Gas.

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck hat bei einem Treffen der G20-Energieminister die Bedeutung eines Ausbaus der erneuerbaren Energien betont. Vor allem Europa habe im vergangenen Jahr erfahren müssen, dass Russland Energie als "Waffe" einsetze, sagte Habeck im indischen Goa. Gaslieferungen seien gedrosselt und gestoppt worden, um so in Deutschland und Europa eine Gasmangellage auszulösen. Das sei nicht gelungen. Europa und Deutschland hätten zu spüren bekommen, was einseitige fossile Abhängigkeiten bedeuteten. Erneuerbare Energien seien damit weit mehr als eine Frage des Klimaschutzes, betonte der Minister. Sie seien eine Frage der Energiesicherheit und der Wirtschaftssicherheit.

Russland ist Mitglied der G20 führender Industrie- und Schwellenländer. Den G20-Vorsitz hat derzeit Indien. Russland war vor Ort mit einem Abteilungsleiter des Energieministeriums vertreten. Der stellvertretende Energieminister habe sich per Video zuschalten lassen.

Habeck sagte zudem nach Darstellung aus den Delegationskreisen, in einem Angriffskrieg müsse klar benannt werden, wer Täter und wer Opfer sei. Dies sei sein Appell an alle Staaten. Ganz klar sei Russland der Täter. Habeck hatte am Donnerstag in Neu Delhi kritisiert, Indien habe die Invasion Russlands in der Ukraine bisher nicht deutlich und scharf verurteilt, ebenso wenig China. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte China zu einer stärkeren Einflussnahme auf Russland gedrängt, um den Angriffskrieg zu beenden.

Die G20-Staaten erzielten keinen Konsens über mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Habeck hatte die Erwartungen an das Ministertreffen im Vorfeld bereits gedämpft. Am Samstag verwies er aber darauf, die überwiegende Zahl der G20 wolle eine Verdreifachung der erneuerbaren Energien bis 2030.

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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