Ex-Beamter bekennt sich schuldig Haftstrafe wegen Weitergabe von Trumps Steuerunterlagen
29.01.2024, 20:03 Uhr Artikel anhören
Trumps Steuerunterlagen wurden der "New York Times" zugespielt.
(Foto: REUTERS)
2018 veröffentlicht die "New York Times" eine große Geschichte über das Finanzgebaren von Donald Trump. Dabei spielen auch veröffentlichte Steuerunterlagen des heutigen Ex-Präsidenten eine Rolle. Für die Weitergabe der Papiere wandert nun ein früherer Steuerbeamter für mehrere Jahre in Haft.
Ein ehemaliger Mitarbeiter der US-Steuerbehörde IRS, der Steuerunterlagen von Ex-Präsidenten Donald Trump an die "New York Times" weitergegeben hat, ist laut einem Medienbericht von einem Gericht in Washington zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wie der Sender NBC berichtet, muss er zudem eine Strafe in Höhe von 5000 Dollar zahlen.
Demnach hatte sich der Angeklagte bereits im Oktober schuldig bekannt. Neben Trumps Unterlagen gab der frühere Beamte auch Finanzpapiere von Milliardären wie Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Chef Elon Musk an mehrere Nichtregierungsorganisationen weiter. Der 38-Jährige habe "seinen Zugang zu unverschlüsselten Steuerzahler-Daten als Waffe eingesetzt, um seine eigene persönliche, politische Agenda voranzutreiben, in dem Glauben, er stehe über dem Gesetz", teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die Richterin verglich die Tat unter anderem mit dem Sturm auf das Kapitol in Washington Anfang 2021. "Man kann ein hervorragender Mensch sein und trotzdem schlechte Taten begehen", sagte Ana C. Reyes. "Was Sie getan haben, indem Sie den amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten ins Visier nahmen, war ein Angriff auf unsere verfassungsmäßige Demokratie."
Der Angeklagte sagte vor Gericht, die Steuerzahler hätten es verdient zu wissen, wie einfach es für die Reichen sei, sich dem Steuersystem zu entziehen. Er glaube, dass die Amerikaner ihre besten Entscheidungen treffen, wenn sie richtig informiert seien. "Ich habe meine Entscheidung in dem vollen Bewusstsein getroffen, dass ich wahrscheinlich vor Gericht landen würde", sagte der 38-Jährige.
Die "New York Times" hatte 2018 nach monatelanger Recherche detailliert über das Finanzgebaren von Trumps Familie berichtet. Die Zeitung enthüllte unter anderem, dass der Ex-Präsident, der sich gerne als erfolgreicher Unternehmer darstellt, über Jahre mehr als 400 Millionen Dollar von seinem Vater erhalten hatte. Das Geld floss den Berichten nach teilweise über eine Scheinfirma, um Steuern zu vermeiden. Für ihre Recherche wurden die beteiligten Journalisten 2019 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Quelle: ntv.de, jpe