Anders als angekündigt Huthi-Miliz attackiert chinesischen Ölfrachter
24.03.2024, 10:09 Uhr Artikel anhören
Die Huthis verstehen sich als Teil der vom Iran unterstützten "Achse des Widerstands".
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Viele Reedereien meiden inzwischen den Golf von Aden, weil die jemenitischen Huthis dort aus Solidarität mit der Hamas immer wieder Schiffe beschießen. Dass es nun einen chinesischen Frachter trifft, könnte jedoch auf eine Fehlannahme der Miliz zurückzuführen sein.
Die jemenitische Huthi-Miliz hat einen chinesischen Ölfrachter unter Beschuss genommen. Das unter panamaischer Flagge fahrende, einem chinesischen Eigentümer gehörende Schiff "Huang Pu" sei nahe der jemenitischen Hafenstadt Mokka am Samstag von insgesamt fünf ballistischen Raketen beschossen worden, erklärte das Zentralkommando des US-Militärs (Centcom). Eines der Geschosse habe das Schiff getroffen. Demnach wurde bei dem Angriff niemand an Bord verletzt.
Das vom Roten Meer aus in Richtung des indischen Hafens New Mangalore fahrende Schiff habe nach dem Beschuss seine Fahrt fortsetzen können, erklärte Centcom weiter. Centcom und der britischen Seefahrtsbehörde UKMTO zufolge brach infolge des Angriffs ein Brand aus, der allerdings wenig später gelöscht wurde.
Daten erst kürzlich geändert
Das Zentralkommando des US-Militärs erklärte, die Huthis hätten die "Huang Pu" angegriffen, "obwohl sie zuvor erklärt hatten, sie würden keine chinesischen Schiffe angreifen". Der Seeschifffahrtsunternehmen Ambrey verwies darauf, dass die Registrierungsdaten des Öltankers erst im Februar geändert worden seien - und er zuvor seit 2019 vom britischen Unternehmen Union Maritime Ltd verwaltet worden sei.
Die Huthi-Miliz greift seit November Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, um sich nach eigenen Angaben mit den Palästinensern im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen zu solidarisieren. Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten "Achse des Widerstands", zu der neben der Hamas auch die Hisbollah-Miliz im Libanon gehört.
Viele Reedereien meiden wegen der Angriffe inzwischen die wichtige Seehandelsroute, über die normalerweise zwölf Prozent des weltweiten Seehandels abgewickelt werden. Die USA und Großbritannien führen als Reaktion auf den Beschuss der Schifffahrt Luftangriffe auf Huthi-Stellungen aus und wollen damit weitere Attacken auf Handelsschiffe verhindern.
Quelle: ntv.de, mdi/AFP