Politik

IS-Unterstützer aufgeflogen "Amateure" planten Olympia-Anschlag

Die Spiele werden vom 5. bis zum 21. August 2016 in Rio de Janeiro ausgetragen.

Die Spiele werden vom 5. bis zum 21. August 2016 in Rio de Janeiro ausgetragen.

(Foto: imago/AFLO)

Seit dem Lastwagen-Anschlag von Nizza sind auch für Olympia in Rio die Maßnahmen noch einmal verschärft worden. Nun fliegt eine Gruppe auf, die offensichtlich ein Attentat auf die Spiele vorhatte. Laut Ermittler sind es "absolute Amateure".

Zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro hat die brasilianische Polizei zehn Verdächtige festgenommen, die möglicherweise einen Anschlag während der Sportveranstaltung geplant haben. Nach bisherigen Erkenntnissen hätten Mitglieder der Gruppe die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt, sagte Justizminister Alexandre Moraes vor Journalisten. Die Festgenommenen hätten nur per Internet miteinander kommuniziert. Ein konkretes Ziel eines eventuellen Anschlags sei nicht bekannt.

Die Mitglieder der losen Gruppe seien alle brasilianische Staatsangehörige, teilte Moraes mit. Sie hätten einander nicht persönlich gekannt. Die Gruppe habe nicht direkt Kontakt zum radikal-islamischen IS aufgenommen. Aber einige Mitglieder hätten "pro forma" der Miliz ihre Unterstützung erklärt. Einzelheiten nannte Moraes nicht.

"Die Betroffenen gehörten einer Online-Gruppe namens 'Verteidiger der Scharia' an und wollten an Waffen kommen, um in Brasilien und im Ausland Verbrechen zu verüben", sagte der Minister. "Es war eine absolute Amateurzelle, ohne jegliche Vorbereitung, eine unorganisierte Zelle." Die Behörden hätten sich zum Handeln entschlossen, sobald die Gruppe angefangen habe, Aktionen zu planen.

Waffenkauf über Paraguay geplant

Angehörige der Gruppen hätten Internetseiten im Nachbarland Paraguay besucht, über die Waffen zu kaufen seien, darunter Sturmgewehre vom Typ AK-47, erläuterte Moraes. Nach seinen Angaben gab es aber keinen Beweis dafür, dass sie tatsächlich Waffen erstanden haben.

Der Anführer der Gruppe wohnt Moraes zufolge in der im Süden Brasiliens gelegenen Stadt Curitiba. Die übrigen seien über neun Bundesstaaten verteilt. Ein Gericht im Bundesstaat Parana, wo Curitiba liegt, erklärte, es gebe Hinweise darauf, dass die Verdächtigen den Einsatz von Waffen und Guerilla-Taktiken geplant hätten.

Die brasilianischen Behörden haben die Sicherheitsvorkehrungen nach dem Anschlag in Nizza, bei dem vergangene Woche mehr als 80 Menschen getötet wurden, deutlich erhöht. So sind zusätzliche Absperrungen und Durchsuchungen von Besuchern während der Olympischen Spiele geplant.

Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa/rts

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