Politik

Raffinerie-Komplex im Nordirak IS-Kämpfer greifen Baidschi an

Umkämpfter Raffineriekomplex: Wer Baidschi hält, kontrolliert die Zukunft des Irak (Archivbild).

Umkämpfter Raffineriekomplex: Wer Baidschi hält, kontrolliert die Zukunft des Irak (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Die neuesten Lageberichte aus dem Pentagon verheißen nichts Gutes: Im Norden des Irak halten die Gefechte mit unverminderter Härte an. Der Kampfgeist der Fanatiker ist offenbar ungebrochen. Selbst Luftschläge können die Islamisten nicht aufhalten.

Die größte Erdölraffinerie des Irak ist nach US-Angaben erneut von der Einnahme durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bedroht. IS-Kämpfer seien bereits auf das Gelände der Baidschi-Raffinerie rund 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad vorgedrungen, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Derzeit sei unklar, ob die irakischen Regierungstruppen die Einrichtung trotz der Luftunterstützung durch US-Kampfjets verteidigen könnten.

Die Raffinerie in Baidschi produzierte früher täglich 300.000 Barrel Öl, die Hälfte des irakischen Bedarfs. Derzeit sei die Einrichtung aber nicht "funktionsfähig" und würde der IS-Miliz wahrscheinlich keinen echten Nutzen bringen, sagte Pentagon-Sprecher Steven Warren. Die Dschihadisten finanzieren ihren Kriegszug im Irak und im benachbarten Syrien unter anderem durch die Ausbeutung eroberter Ölfelder.

Die Industrieanlagen von Baidschi sind schwer umkämpft. Mehr als einmal zog die Frontlinie zwischen IS und der Allianz aus irakischen Regierungstruppen und schiitischen Stammeskämpfern über den Ort hinweg. Erst im April hatte die irakische Armee die umkämpfte Raffinerie wieder vollständig unter ihre Kontrolle gebracht.

Angriff mit Autobombe

Gekämpft wird auch an anderen Stellen: Bei einem Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kamen im Nordosten Syriens mindestens 16 kurdische Sicherheitskräfte ums Leben. Die Extremisten hätten nahe einer Zentrale der Sicherheitskräfte in der Stadt Al-Hassaka eine Autobombe gezündet, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Die Angreifer seien bei einem anschließenden Feuergefecht mit kurdischen Kämpfern getötet worden, hieß es weiter. Einem Medienbericht zufolge wurde das von Kurden kontrollierte Gebiet zudem von einer nahe gelegenen IS-Stellung aus mit Mörsern beschossen. Durch den Beschuss seien zwei Frauen getötet worden, berichtete die oppositionelle Nachrichtenseite Smart News.

In der Region um Al-Hassaka unweit der Grenzen zum Irak und der Türkei gibt es seit Monaten immer wieder Kämpfe zwischen der Terrormiliz und kurdischen Einheiten. Die Extremisten hatten nordwestlich der Stadt vor einigen Wochen Dörfer überrannt, die vor allem von Christen bewohnt werden. Das Schicksal der Einwohner ist unklar.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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