Politik

Protest gegen Terroristen IS erschießt Demonstranten in Libyen

Anfang des Jahres schloss sich eine lokale Miliz in Derna dem IS an. (Archivbild)

Anfang des Jahres schloss sich eine lokale Miliz in Derna dem IS an. (Archivbild)

(Foto: REUTERS)

Mit ihrer beispiellosen Brutalität verbreiten die Kämpfer der IS-Miliz in Syrien und dem Irak Angst und Schrecken. Zivilisten im Osten Libyen wagten es dennoch, sich den Terroristen in den Weg zu stellen.

In der libyschen Hafenstadt Derna sind sieben Teilnehmer einer Kundgebung gegen die Terror-Miliz IS erschossen worden. Nach Angaben mehrerer Einwohner marschierten die Demonstranten nach den Freitagsgebeten zu einem Stützpunkt einer zum "Islamischen Staat" (IS) gehörenden Miliz. Von dort aus sei in die Menge geschossen worden. Dabei seien auch rund 30 Menschen verletzt worden.

In Dera, im Osten Libyens, kämpfen mehrere islamistische Gruppen um die Vorherrschaft. Bei Gefechten zwischen IS-Kämpfern und einer anderen extremistischen Gruppe, die sich Rat der Mudschahidin Dernas nennt, sollen am heutigen Freitag mindestens neun Menschen getötet worden sein. Bereits in der Nacht gab es lokalen Berichten zufolge blutige Kämpfe zwischen den Gruppen.

In weiten Teilen Libyens herrscht vier Jahre nach dem Sturz des Machthabers Muammar Gaddafi Gesetzlosigkeit. Zwei rivalisierende Regierungen mit eigenen Parlamenten und Truppen bekämpfen sich. Extremistische Gruppen wie der IS nutzen das Chaos aus und versuchen in dem Land Fuß zu fassen.

Zuletzt hatten sich zum IS bekennende Kämpfer die Hafenstadt Sirte und einen Teil der Küste unter ihre Kontrolle gebracht. Mitglieder einer anderen Miliz stürmten das Konsulats des Nachbarlands Tunesien in der Hauptstadt Tripolis und brachten zehn Diplomaten in ihre Gewalt. Berichten zufolge wollen sie einen in Tunesien verhafteten Milizenführer freipressen.

Quelle: ntv.de, mbo/rts

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