Totgeglaubter Extremist IS veröffentlicht Cuspert-Video
02.12.2015, 18:47 Uhr
Monolog mit Pferd: Wo und wann die Aufnahmen entstand ist unklar.
Mehr als einmal wurde der deutsche Gotteskrieger Denis Cuspert schon für tot erklärt. Zuletzt behauptete das US-Militär, ihn tödlich getroffen zu haben. Nun taucht wieder ein IS-Video mit Cuspert auf.
Der deutsche Islamist Denis Cuspert hat sich mit einem Terror-Video zurückgemeldet. Cuspert, der sich inzwischen Abu Talha al-Almani nennt und als hochrangiges Mitglied der IS-Miliz gilt, erzählt in dem Clip von einem aus Solingen stammenden Kameraden. Dieser habe sich im Kampf für den IS selbst in die Luft gesprengt. Cuspert, der ehemals unter dem Namen Deso Dogg als Rapper bekannt war, forderte zudem deutsche Glaubensbrüder auf, diesem Beispiel zu folgen.
Cusperts knapp achtminütiger Monolog ist von frommen muslimischen Wendungen und islamistischen Phrasen durchsetzt. Er betont immer wieder, dass der Selbstmordattentäter in seinem früheren Leben in Deutschland reich, erfolgreich und auch gutaussehend gewesen sei, all dies jedoch aus Überzeugung aufgegeben habe. Studien zu deutschen und europäischen IS-Terroristen hatten ergeben, dass es sich oft um gesellschaftliche Verlierer und persönlich wie beruflich gescheiterte Existenzen handelt.
Auf Cusperts Ansprache folgt in dem Video eine Aufnahme des mutmaßlichen Selbstmordattentäters, der dessen Darstellung im Wesentlichen bestätigt. Zum Schluss ist eine aus der Ferne aufgenommene Explosion zu sehen, bei der es sich angeblich um den Selbstmordanschlag auf IS-Gegner handelt. Weder die Orte der Aufnahmen noch der Zeitpunkt gehen aus dem Video hervor, weswegen unklar bleibt, ob Cuspert derzeit noch am Leben ist.
Vor einigen Wochen erst hatte das US-Verteidigungsministerium gemeldet, dass Cuspert bei einem Luftangriff am 16. Oktober auf einen IS-Konvoi getötet worden sei. Allerdings war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach über den Tod Cusperts berichtet worden. Die Bundesregierung hatte dies weder bestätigt noch dementiert.
Der 39-Jährige soll sich ab 2010 in Berliner Salafisten-Kreisen radikalisiert und 2012 dem Islamischen Staat in Syrien angeschlossen haben. Er erschien in mehreren deutsch-sprachigen IS-Videos. Unter anderem war er einmal mit dem abgeschnittenen Kopf eines IS-Opfers zu sehen. Zuletzt hatte der IS im Frühjahr dieses Jahres ein Video mit Cuspert veröffentlicht.
Quelle: ntv.de, mbo