Wirtschaftspionierin Carly Fiorina IT-Managerin will US-Präsidentin werden
04.05.2015, 16:45 Uhr
Carly Fiorina will mit Wirtschaftskompetenz im Wahlkampf punkten.
(Foto: AP)
Sechs Jahre lang führte Carly Fiorina den US-Computerkonzern HP. Das qualifiziert sie, auch das ganze Land zu regieren - ist die Managerin zumindest selbst fest überzeugt. Bei näherem Hinsehen weist ihre Karriere allerdings auch Makel auf.
Die ehemalige Chefin des amerikanischen IT-Konzerns Hewlett Packard (HP), Carly Fiorina, will für die Republikaner ins Rennen um das Weiße Haus ziehen. Die 60-Jährige kündigte in einer Fernseh-Talkshow ihre Kandidatur bei den Vorwahlen an. Beim Sender ABC verwies Fiorina auf ihre Erfahrung als Konzernlenkerin. "Ich bin die beste Person für diesen Job, weil ich verstehe, wie die Wirtschaft tatsächlich funktioniert", sagte sie.
Die langjährige Managerin war 1999 die erste Frau, die zur Chefin eines der größten Unternehmen der USA ernannt wurde. Mehrfach wurde sie vom Magazin "Fortune" zur mächtigsten Frau der Wirtschaft gewählt. Allerdings musste sie bei Hewlett-Packard 2005 auf Druck des Verwaltungsrats zurücktreten, weil die Entwicklung des Unternehmens hinter den Erwartungen der Aktionäre zurückblieb. Während des Präsidentschaftswahlkampfes 2008 arbeitete sie als Beraterin für Wirtschaftsfragen im Team des republikanischen Kandidatin John McCain, der gegen Präsident Barack Obama unterlag.
Bei den Republikanern ist sie derzeit die einzige Frau unter mehreren Bewerbern um eine Kandidatur für die Präsidentenwahl im November 2016. Sie hat sich als scharfe Kritikerin von Ex-Außenministerin Hillary Clinton positioniert, die für die Demokraten ins Rennen gehen möchte.
Bei Senats-Wahl gescheitert
Fiorina hat bisher noch nie ein öffentliches Amt bekleidet, darum beworben hat sie sich allerdings schon einmal. Bei der Senatoren-Wahl in Kalifornien unterlag sie 2010 trotz hoher allgemeiner Zustimmungswerte für die Republikaner der Demokratin Barbara Boxer. Im Präsidentschaftswahlkampf will sich die Multimillionärin nun ihre Position als Außenseiterin zunutze machen, um politikverdrossene Wähler für sich zu gewinnen.
Fiorina tritt für eine konservative, wirtschaftsfreundliche Politik ein. Bei den Republikanern im Rennen sind bereits die Senatoren Marco Rubio, Ted Cruz und Rand Paul sowie der Neurochirurg Ben Carson. Als weiterer möglicher Kandidat gilt der frühere Gouverneur von Florida, Jeb Bush, Bruder von Ex-Präsident George W. Bush.
Quelle: ntv.de, mbo/AFP/rts