Finanzspritze für Reformen IWF schnürt Milliarden-Hilfspaket für Ukraine
12.02.2015, 11:28 UhrIn der Ukraine spitzt sich die Lage immer weiter zu. Um das Land vor dem Bankrott zu bewahren, vergibt der IWF nun erneut milliardenschwere Hilfskredite. Von der Regierung in Kiew werden im Gegenzug "ehrgeizige und harte" Reformen erwartet.

IWF-Chefin Christine Lagarde verkündete das milliardenschwere Hilfspaket für die krisengeschüttelte Ukraine.
(Foto: REUTERS)
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hilft der wirtschaftlich schwer angeschlagenen Ukraine mit einem neuen Milliarden-Paket. Wie IWF-Chefin Christine Lagarde mitteilte, soll das Land nach diesem vorläufigen Plan zunächst 17,5 Milliarden Dollar erhalten, das entspricht derzeit rund 15,5 Milliarden Euro.
Die Kredite sollen im Gegenzug für "ehrgeizige und harte" Reformzusagen Kiews über einen Zeitraum von vier Jahren an das Land fließen. Der mit Kiew getroffenen Vereinbarung muss noch der Verwaltungsrat des IWF zustimmen. Sie hoffe, dass dies "vor Ende Februar" erfolgen könne, so Lagarde. Parallel verhandelt die Ukraine mit internationalen Gläubigerstaaten, um die finanzielle Situation des krisengeschüttelten Landes zu stabilisieren.
Nach Lagardes Worten geht es insgesamt um ein Finanzpaket im Volumen von 40 Milliarden Dollar. Die bisherige internationale Hilfssumme von 17 Milliarden Dollar galt zuletzt als nicht ausreichend, um das krisengeschüttelte Land finanziell zu stützen. Vor allem wegen des Krieges im Osten des Landes mit prorussischen Separatisten steht das Land am Rande der Staatspleite. Die Wirtschaftsleistung ist 2014 um 7,5 Prozent geschrumpft.
Die Regierung in Kiew sei bereit, umfassende Reformen umzusetzen, sagte Lagarde. "Das Programm ist ehrgeizig, es ist ein starkes Programm, und es ist nicht ohne Risiko", sagte die IWF-Chefin. Aber es sei auch "realistisch". Die Regierung hat nach ihren Worten unter anderem zugesagt, das Bankenwesen zu restrukturieren, staatlichen Unternehmen zu reformieren, Energietarife weiter zu erhöhen und weiter im Kampf gegen die Korruption voranzukommen. Zugleich soll das soziale Netz gestärkt werden.
Quelle: ntv.de, cri/dpa/AFP