Statistikamt vermeldet Rekord In Deutschland leben 10 Millionen Ausländer
30.06.2017, 10:32 Uhr
Ein Deutschkurs für Flüchtlinge.
(Foto: picture alliance / Nicolas Armer)
Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise kommen Hunderttausende Menschen nach Deutschland. Das macht sich auch bei der Zahl der in Deutschland lebenden Ausländer bemerkbar. Allein seit 2015 sind es 1,9 Millionen mehr geworden.
In Deutschland leben so viele Ausländer wie noch nie. Ende 2016 waren gut zehn Millionen Menschen mit ausschließlich ausländischer Staatsangehörigkeit erfasst, teilte das Statistische Bundesamt mit. Dies war demnach die höchste jemals registrierte Zahl seit Einrichtung des Ausländerzentralregisters (AZR) im Jahr 1967.
In den Jahren 2015 und 2016 nahm die Zahl der Ausländer den Angaben zufolge um knapp 1,9 Millionen Menschen zu - ein Anstieg um 23,1 Prozent. Allein 2015, dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, wanderten gut 1,5 Millionen Menschen zu. Im Jahr 2016 wurden gut 480.000 Zuwanderer registriert.
EU-Zuwanderung lässt nach
Hauptursache für die Entwicklung ist der starke Zuzug von Flüchtlingen: Seit Anfang 2015 kamen fast 520.000 Syrer, 178.100 Afghanen und 138.500 Iraker in die Bundesrepublik. Insgesamt wanderten knapp 1,3 Millionen Menschen aus Nicht-EU-Staaten nach Deutschland ein. Das entspricht einem Plus von 28,5 Prozent. Von 2007 bis 2014 waren es dagegen nur rund 880.000 Menschen.
Die Zuwanderung aus EU-Staaten hat im Vergleich zu den Vorjahren dagegen nachgelassen. Seit 2015 kamen gut 607.000 Menschen nach Deutschland. Das entspricht 16 Prozent der Zugewanderten. 2014 lag ihr Anteil noch bei 42 Prozent.
Der Saldo aus Geburten und Sterbefällen in der ausländischen Bevölkerung belief sich laut Statistik 2015 und 2016 auf fast 100.000 Menschen. Seit Anfang 2015 haben zudem knapp 230.000 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen und wurden folglich aus dem AZR gelöscht.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/rts