Politik

Chaos vor den Wahlen Irak fliegt Angriffe gegen Dschihadisten

Soldaten in Babel bei Bagdad. Die irakische Armee kämpft an mehreren Orten im Land gegen die radikalislamische Isis-Gruppe.

Soldaten in Babel bei Bagdad. Die irakische Armee kämpft an mehreren Orten im Land gegen die radikalislamische Isis-Gruppe.

(Foto: REUTERS)

Die Armee des Irak wird von der Terroristengruppe "Isis" herausgefordert. Um die Dschihadisten zurückzudrängen, wird jetzt sogar die Luftwaffe gegen sie eingesetzt. Drei Wochen vor der Wahl gleitet das Zweistromland wieder in den Kriegszustand ab.

Wahlkampf in Bagdad. In einigen Provinzen wird sich kaum jemand in ein Wahllokal trauen.

Wahlkampf in Bagdad. In einigen Provinzen wird sich kaum jemand in ein Wahllokal trauen.

(Foto: AP)

Islamistische Terroristen und die irakische Armee liefern sich in der westirakischen Provinz Anbar heftige Kämpfe. Lokale Medien berichten, die Armee habe während der Gefechte im Süden der Stadt Ramadi auch Kampfflugzeuge eingesetzt. In der Nachbarschaft des Bürgerkriegslandes Syrien entwickelt sich der Irak selbst wieder zu einem Krisenland in der Region. Die Dschihadisten der Gruppe Islamischer Staat im Irak und in Syrien (Isis) versuchen derzeit im Westirak Territorium zurückzuerobern, das ihnen die amerikanischen Truppen 2008 mit Hilfe sunnitischer Bürgerwehren abgerungen hatten.

Die Iraker sollen am 30. April ein neues Parlament wählen. Die Angehörigen der sunnitischen Minderheit und einige Schiiten-Parteien wollen eine dritte Amtszeit des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki verhindern. Allerdings ist die Terrorgefahr in vielen sunnitischen Siedlungsgebieten derzeit so groß, dass dort wahrscheinlich kaum jemand zur Wahl gehen wird. Wegen der schlechten Sicherheitslage konnten in einigen Bezirken nicht einmal Wählerausweise verteilt werden.

Besonders betroffen ist die Provinz Anbar, in der viele Gegner von Ministerpräsident Nuri al-Maliki leben. Die sunnitische Partei "Vereinigung für Reform" wirft dem schiitischen Regierungschef vor, er habe die Lage in der Unruheprovinz durch "Hetzreden gegen die Bewohner von Al-Anbar" zusätzlich angeheizt.

Auch in anderen Teilen des Landes verschlechtert sich die Sicherheitslage. In der nördlichen Provinz Ninive erschossen Unbekannte nach dem Abendgebet vor einer Moschee einen Muezzin und einen Prediger. Wie die Nachrichtenagentur Sumeria News berichtet, kamen in der Provinz Dijala ein junger Mann und ein Kind ums Leben, als ein Sprengsatz neben ihrem Haus detonierte. Drei weitere Zivlisten seien durch die Explosion verletzt worden. Am Mittwoch wurden in der Hauptstadt Bagdad mehr als zwanzig Menschen bei Bombenanschlägen getötet.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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