Mattis: Iran ist "Terrorsponsor" Iran reagiert mit Manöver auf Sanktionen
04.02.2017, 09:22 Uhr
Das im Dezember 2016 vom Iran veröffentlichte Bild zeigt den Abschuss einer Weitstrecken-Rakete S 200 nahe Buschehr.
(Foto: picture alliance / Isna/AP)
Nach dem iranischen Raketentest und neuen US-Sanktionen ist das Verhältnis zwischen Washington und Teheran an einem Tiefpunkt angekommen. Von US-Seite kommen scharfe Worte. Der Iran testet weiter Raketen.
Der Iran reagiert mit einer großangelegten Militärübung auf die jüngsten Sanktionen der USA. Bei dem Manöver kämen auch Raketentypen verschiedener Reichweiten zum Einsatz, teilten die Revolutionsgarden auf ihrer Website Sepahnews mit. Mit der Übung solle die Bereitschaft des Iran verdeutlicht werden, auf die "Bedrohungen" und die "erniedrigenden Sanktionen" der USA zu reagieren, erklärte die Eliteeinheit.
Die US-Regierung hatte am Freitag neue Sanktionen gegen Teheran verhängt, wenige Tage nach einem iranischen Raketentest. Die Strafmaßnahmen betreffen 25 Firmen und Einzelpersonen im Iran und in China, die nach Einschätzung der USA das iranische Raketenprogramm und die Revolutionsgarden unterstützen.
Das Außenministerium in Teheran warf der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump Dilettantismus vor und behauptete, dass das Land mit solchen Maßnahmen nicht zu beeindrucken sei. Zudem will der Iran seinerseits Sanktionen gegen "amerikanische Individuen und Unternehmen verhängen, die extremistische oder terroristische Gruppen unterstützen oder zur Unterdrückung und Ermordung wehrloser Menschen in der Region beitragen", teilte das Außenministerium der Agentur Irna zufolge mit. Die Behörde nannte zunächst keine Namen, diese sollten später mitgeteilt werden.
Scharfe Worte von Mattis
Derweil bezeichnete US-Verteidigungsminister James Mattis den Iran als den "größten staatlichen Sponsor von Terrorismus". Er äußerte sich bei einer Pressekonferenz in Tokio, kurz nachdem Trump die neuen Sanktionen verhängt hatte. Zugleich versicherte Mattis, die USA hätten keine Pläne für eine Truppenverstärkung im Nahen Osten.
Dieselbe Wortwahl wie Mattis hatte auch der neue Direktor des Auslandsgeheimdienstes CIA, Mike Pompeo, benutzt. Auch er nannte den Iran den "größten staatlichen Sponsor von Terrorismus".
Trump hatte bereits im Wahlkampf eine härtere Linie gegen den Iran angekündigt und die Politik seines Vorgängers Barack Obama kritisiert. Jüngst hatte er insbesondere das Atomabkommen der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands mit der islamischen Republik als "Katastrophe" bezeichnet. Der Iran ist zudem eines der sieben Länder, die von dem US-Einreiseverbot betroffen sind, das Trump in der vergangenen Woche verhängt hatte.
Quelle: ntv.de, mli/mbo/dpa/AFP