Politik

Neue Waffenhilfe aus Deutschland? Israel denkt über neue U-Boote nach

U-Boot der Dolphin-Klasse: Israel stützt Teile seiner Abschreckungs- und Verteidgungsplanung auf Unterwasser-Einheiten aus deutscher Fertigung.

U-Boot der Dolphin-Klasse: Israel stützt Teile seiner Abschreckungs- und Verteidgungsplanung auf Unterwasser-Einheiten aus deutscher Fertigung.

(Foto: Israel Defense Forces / dpa)

Die deutsche Rüstungsindustrie kann sich Chancen auf einen neuen Großauftrag ausrechnen: Die israelischen Streitkräfte sehen Bedarf für eine Erweiterung der Flotte. Drei U-Boote im Wert von jeweils gut einer halben Milliarde Euro könnten aus Deutschland kommen.

In Israel kursieren offenbar Pläne zum Kauf von drei weiteren deutschen U-Booten. "Dazu gibt es derzeit Abstimmungsgespräche auf verschiedenen Ebenen zur Auslotung einer möglichen deutschen Unterstützung einschließlich der Modalitäten einer finanziellen Beteiligung", bestätigte der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung, Georg Streiter.

Im Mittelpunkt der Gespräche steht damit offenbar die Frage, inwieweit die Bundesrepublik bereit ist, Israel bei der Anschaffung der U-Boote unter die Arme zu greifen. Eine finanzielle Unterstützung des Rüstungsgroßauftrags wäre nicht ungewöhnlich: Israel hat bereits fünf deutsche U-Boote erhalten, die jeweils zu einem Drittel von der Bundesregierung mitfinanziert wurden. Ein weiteres U-Boot ist bereits fest bestellt.

Finanzhilfe aus Deutschland?

Der Preis eines der zuletzt ausgelieferten U-Boote der sogenannten Dolphin-Klasse wurde vom Wirtschaftsministeriums mit rund 600 Millionen Euro beziffert. Gebaut werden die Boote - eine spezielle Weiterentwicklung des U-Boot-Typs 209 - von ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel.

Ausgestattet mit einem Brennstoffzellenantrieb können die hochmodernen U-Boote ungewöhnlich leise und ausdauernd unter Wasser operieren. Der innovative Antrieb macht die U-Boote nicht nur beinahe unsichtbar für etwaige Gegner, sondern ermöglicht auch weitreichende Aufklärungs- und Überwachungsfahrten vor der eigenen Küste. Theoretisch lassen sich die Boote auch mit Startbehältern für Marschflugkörper ausrüsten.

Warmer Regen für deutsche Werften

Für den Schiffbau in Deutschland und die beteiligten Zuliefer-Unternehmen würde der Auftrag ein Milliardengeschäft bedeuten. Womöglich kommen beim Bau der neuen Boote auch neue Technologien zum Einsatz: Die drei weiteren U-Boote, so heißt es, sollen ab 2027 die dann veralteten Exemplare ersetzen, die in der ersten Tranche ausgeliefert wurden.

Vertreter aus Deutschland und Israel könnten en Großauftrag schon in den nächsten Tagen festzurren. Die israelische Tageszeitung "Ma'ariv" berichtete, dass bereits am 7. November eine Absichtserklärung zum Kauf der U-Boote unterzeichnet werden soll - wenn die Verhandlungen ohne Probleme verlaufen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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