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"Intensivster Tag" der Offensive Israels Truppen stehen im Zentrum von Hamas-Hochburg

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Nach Angaben des Militärs soll es aktuell die schwersten Kämpfe seit Kriegsbeginn geben.

Nach Angaben des Militärs soll es aktuell die schwersten Kämpfe seit Kriegsbeginn geben.

(Foto: IMAGO/ABACAPRESS)

Khan Junis ist die zweitgrößte Stadt im Gazastreifen. Wenige Tage nach der Wiederaufnahme der Kampfhandlungen sollen israelische Truppen im Zentrum der Stadt stehen. Die Armee berichtet von heftigen Kämpfen an mehreren Kriegsschauplätzen.

Die israelischen Streitkräfte dringen bei ihrer Bodenoffensive immer tiefer in den Gazastreifen ein - und dabei auch in den Süden, teilte der Kommandeur des Südkommandos der israelischen Streitkräfte, General Jaron Finkelman, mit. "Wir sind im Zentrum von Dschabalja, im Zentrum von Schudschaija und jetzt auch im Zentrum von Khan Junis." Die israelischen Truppen seien in die schwersten Kämpfe seit Beginn ihrer Invasion im Gazastreifen verwickelt, sagte Finkelman. "Es ist der intensivste Tag seit Beginn der Bodenoffensive."

Das israelische Militär hatte zuvor Flugblätter über Khan Junis abgeworfen, mit denen es die Bewohner vor einem in Kürze anstehenden Angriff warnte. "In den kommenden Stunden werden die israelischen Verteidigungskräfte mit einem intensiven Angriff auf Ihr Wohngebiet beginnen, um die Terrororganisation Hamas zu zerstören", hieß es in den Schreiben, die sich an Bewohner von sechs östlichen und nördlichen Bezirken der Stadt richteten. "Zu Ihrer Sicherheit bleiben Sie in den Notunterkünften und Krankenhäusern, in denen Sie sich befinden. Gehen Sie nicht raus. Rauszugehen ist gefährlich. Sie wurden gewarnt."

Die betroffenen Stadtteile machen etwa ein Viertel von Khan Junis aus. Die Stadt liegt im Süden des Gazastreifens, den das israelische Militär inzwischen verstärkt angreift, nachdem es den nördlichen Teil des Küstengebiets weitgehend unter seine Kontrolle gebracht hatte. In den südlichen Gazastreifen waren nach israelischen Aufforderungen Hunderttausende Menschen geflüchtet, um sich vermeintlich in Sicherheit zu begeben.

Kaum Sicherheit im südlichen Gazastreifen

Palästinensische Geflüchtete berichten, wie sie sich zum zweiten, manche zum dritten oder vierten Mal auf den Weg gemacht haben, um Schutz zu suchen, den es am Ende des Tages womöglich nirgendwo gibt. Denn ein nur 40 Kilometer langer Küstenstreifen, der von einer der Kriegsparteien untertunnelt wurde, kann, solange die Kämpfe andauern, nirgendwo wirkliche Sicherheit bieten.

"Dennoch wird nach Sektoren unterschieden, wo das Sicherheitsrisiko relativ betrachtet höher oder niedriger sein soll", sagte Stephan Stetter, Nahostexperte von der Universität der Bundeswehr München, zu ntv.de.

Auf verteilten Flugblättern ist ein QR-Code zu finden, der auf eine Website in arabischer Sprache weiterleitet. Dort findet sich das gesamte Gebiet des Gazastreifens optisch in mehr als 620 Sektoren unterteilt. Allerdings funktioniert das Handynetz im Gazastreifen nicht immer, darum ist die Seite nicht ständig und für jeden zugänglich.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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