Politik

Ein Willkommensgruß vom Staat Junge Union fordert 1000 Euro pro Baby

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(Foto: picture alliance / dpa)

Was tun gegen den demografischen Wandel? Die Junge Union hat da ein paar Ideen. Eine Familienstarthilfe von 1000 Euro soll die Entscheidung für Nachwuchs erleichtern. Zudem sollten in den Augen der Konservativen Kinderlose mehr Steuern zahlen.

Die Junge Union fordert von der CDU einen Kurswechsel in der Renten- und Familienpolitik. "Wir dürfen nicht nur Papiere produzieren, sondern müssen auch handeln", sagte JU-Chef Paul Ziemiak der "Süddeutschen Zeitung". Das gelte "vor allem für den demografischen Wandel, wir sprechen viel darüber, aber wir tun zu wenig".

Konkret schlägt Ziemiak ein "Starterpaket" für Eltern vor. Vom Staat soll es für jedes neugeborene Kind 1000 Euro geben. Das wären etwa 680 Millionen Euro pro Jahr. Er sagte: "Wir wissen, dass das teuer wird." Aber es gehe "um das Wichtigste, nämlich, dass Kinder geboren werden - also um unsere Zukunft".

Zur Gegenfinanzierung sollten Kinderlose eine Sonderabgabe in Höhe von einem Prozent des Bruttoeinkommens zahlen. "Das wäre keine Benachteiligung, sondern nur ein Ausgleich", sagte Ziemiak.

Eltern hätten enorme Ausgaben, die Kinderlose nicht hätten. Wegen der Mehrwertsteuer auf diese höheren Ausgaben würden Eltern bisher auch steuerlich schlechter gestellt als Kinderlose. Dies müsse die CDU ändern.

Steuerentlastung durch mehr Kinder

Der JU-Chef forderte zudem eine grundlegende Änderung des Rentensystems: "Es muss eine Verknüpfung zwischen Renteneintrittsalter und Lebenserwartung geben." Wenn die Lebenserwartung steige, verlängere sich auch die Bezugsdauer der Rente, ohne dass die Versicherten dafür höhere Beiträge eingezahlt hätten. Dies müsse die CDU ändern.

Die Junge Union will, dass zwei Drittel der zusätzlichen Lebenszeit angerechnet werden. "Wenn beispielsweise die durchschnittliche Lebenswartung der Jahrgänge von 1985 bis 1990 um drei Monate steigt, muss das Renteneintrittsalter für diese Jahrgänge um zwei Monate steigen", sagte Ziemiak. Die Rente mit 63 müsse sofort wieder abgeschafft werden, forderte er.

Die JU verlangt außerdem die Umwandlung des Ehegattensplittings in ein Familiensplitting. Die steuerliche Entlastung durch das Splitting soll sich also - anders als bisher - mit der Zahl der Kinder erhöhen.

Quelle: ntv.de, jog/AFP/dpa

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